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Ich muss wieder einmal mein Auto beim Mechaniker in Schluderns abgeben und so entschließen wir uns, dort in der Gegend eine Tour zu machen. Ursprünglich haben wir das Großhorn im Blickfeld gehabt, aber da es vor zwei Tagen etwas geschneit hat, wählen wir schlussendlich ein südseitiges Sicherheitsziel, nämlich die Spitzige Lun (obwohl wir heuer schon zweimal oben waren).
Um zwanzig vor zehn starten wir ausnahmsweise mal vom Parkplatz im Dorf. Im November ist das möglich; im Sommer parkt man vor dem Dorf, was ca. 10 Gehminuten zur Tour addiert. Steil ein paar Schritte durch das Dorf, dann sind wir auf der Strasse, die zur Gondaalm führt. Anfangs noch asphaltiert wird sie nach einer Kehre zur nicht asphaltierten Forststrasse. Wir folgen dieser bis nach einer Kurve mit Abzweigung auf ca. 1850 m links der Steig 13 abgeht. Zwischendurch liegt etwas Schnee bzw. Eis auf dem Steig. Ca. 100 Hm weiter oben verlassen wir den Wald und kommen auf die Wiesen von Plantavilas bzw. dann den Großboden. Der Steig schneidet hier den Hang Richtung NW, zuerst etwas steiler, dann flacher. Früher sind wir immer ab hier den Zaun entlang direkt zum Niederjoch aufgestiegen und von diesem zur Spitzigen Lun den Rücken entlang abgestiegen, aber heute bleiben wir auf dem Steig, der den ganzen Ochsenberg leicht ansteigend nach NW quert und zum Schluss zuerst zum Kreuz und dann die restlichen paar Schritte zum höchsten Punkt der Spitzigen Lun führt. Am Kreuz rasten wir, die paar Meter zum höchsten Punkt werden wir vor dem Abstieg dann machen. Das Wetter ist gut und warm und die Bank unter dem Kreuz bietet sich für die Rast an. Es ist ein Vorteil, wenn man sich die Tourentage nach dem Wetter aussuchen kann und nicht zwangsweise immer am Wochenende gehen muss. Carlo ist wie immer schnell fertig mit seinem Futter und bettelt dann schamlos Bernd und an zweiter Stelle mich an. Das darf er nur beim Berggehen; zu Hause weiß er, dass er nichts vom Tisch herunter erhält. Während des Rastens betrachten wir den Nörderberg und stellen fest, dass dort schon deutlich Schnee liegt und der Marmorrundweg wahrscheinlich schon stark verschneit ist. Nach der Rast gehen wir noch schnell auf den höchsten Punkt, bevor wir uns an den Abstieg machen. Kurz nach dem Gipfel treffen wir auf ein Paar im Aufstieg; hätten wir so unter der Woche eigentlich nicht erwartet. Wir queren gemütlich den Ochsenberg ohne viel Höhenverlust und nutzen die Gelegenheit uns auch kurz in die drehbare und überdachte Sitzbank an einem Aussichtspunkt zu setzen. Auch Carlo springt auf die Bank. Weiter geht es bis unter das Niederjoch (das Kreuz knapp unterhalb des Niederjoches wird inzwischen als Tartscher Kreuz bezeichnet), dann etwas steiler bis Plantavilas. Sobald wir den Wald erreichen, müssen wir ein bisschen auf Eis achten, aber eigentlich kein Problem. Die letzten ca. 2 km legen wir auf dem Forstweg zurück.
Alles in allem die üblich schöne Spätherbstwanderung auf einen kleinen, aber feinen Aussichtsberg. Und wie gesagt, unter der Woche eher nicht überlaufen. :-)