Meine erste selbstorganisierte und durchgeführte Trekkingreise. Nachdem ich die vergangenen drei Jahre meine Trekkingreisen (Island, Grönland, Alaska) bei verschiedenen Veranstaltern gebucht hatte, habe ich 1993 meine erste Trekkingreise selbst organisiert. Auslöser war auch der Wunsch von Freunden von mir Island zu bereisen, nachdem ich ihnen von dem Land vorgeschwärmt hatte. Da dies nicht meine einzige selbstorganisierte Reise bleiben sollte, habe ich vorher verschiedene Ausrüstung anschaffen müssen.
AUSRÜSTUNG
Die anzuschaffende Ausrüstung betraf ein Zelt und die Kochausrüstung. Was die Kochausrüstung anging, habe ich die Erfahrungen der drei vorherigen Reisen berücksichtigt. Während die Reiseleiter der Island- und Grönlandreisen das Kochset von Trangja inkl. Spiritusbrenner bevorzugten und lobten, waren in Alaska Benzinkocher von MSR der Standard. Also habe ich versucht das Beste beider Welten zu vereinen. Ich habe das Set von Trangja (wenn auch nicht die Originalversion in Alu, sondern eine Version mit den Töpfen in Edelstahl, wobei der Windschutz immer noch auch Alu war) und den Benzinkocher von MSR gekauft und den Windschutz von Trangja so umgebaut, dass der Kocher von MSR hineingepasst hat. Hat auch funktioniert.
Ich war immer eher am qualitativ oberen Ende interessiert und zu der Zeit war das Outdoor-Magazin mit seinen Tests meine Hauptinformationsquelle. Meine Wahl für das Zelt fiel auf ein Tunnelzelt von Hilleberg, nämlich das Nammatj Ex. Ex bedeutete, dass das klassische 2-Personen-Nammatj mittels eines über Reissverschluss angezippten Erweiterung die Größe des Nammatj GT erreichte. Ohne Erweiterung war es ein großes I-Personen-Zelt und gewichtsmäßig gerade noch tragbar, mit Erweiterung das ideale 2-Personen-Zelt. Das Nammatj Ex wurde für kurze Zeit produziert. Ich war damals schon Kunde von Globetrotter in Hamburg, aber diese hatten das Zelt nur in Grün im Sortiment, so habe ich mich direkt an Hilleberg in Schweden gewandt und da Hilleberg keinen italienischen Importeur hatte, lieferten sie mir das Zelt ohne Probleme. 30 Jahre später ist das Zelt immer noch in Gebrauch, wenn auch in den letzten Jahren nicht mehr oft. Wird vielleicht wieder anders. Da es damals praktisch noch kein Internet gab und auch email noch nicht weiter verbreitet war, habe ich Flugbuchungen und Automiete über Nordwindreisen zu meiner vollsten Zufriedenheit abgewickelt.
Als Rucksack diente mir weiterhin mein Lowe Alpin-Rucksack mit 65 l Inhalt. Um diesen zu erweiteren, wurden zwei Außentaschen hinzugefügt.
REISE
Da Burchard und Veronika arbeitsbedingt nur 2 Wochen Zeit hatten, bin ich mit einer Freundin eine Woche vorher nach Island gefahren, wo wir mit einem Kleinwagen (Justy 4W-Drive) den Westen Islands erkundet haben. Eine Woche später kamen dann Burchard und Veronika nach. Ab da hatten wir dann einen Mitsubishi L200 4WD gemietet mit dem wir größtenteils die Reiseroute von 1990 nachgefahren sind, aber in umgekehrter Richtung. Mit einer Ausnahme: Veronika und ich sind von Skógar im Süden über den Fimmvörðuháls nach Thórsmörk gewandert, wobei uns Burchard und Anna bis zum Fimmvörðuháls begleitet haben. Veronika und ich sind dann von Thórsmörk über Botnar bis zum Álftavatn weitergegangen. Am Álftavatn haben wir uns von einer Piste in die Irre leiten lassen und einen Fluss überquert, bevor wir dann doch unseren Fehler gemerkt haben. Wir haben dann beschlossen nicht den Weg zurückzugehen, um die Hütte am Álftavatn zu erreichen, sondern nach Karte weglos Richtung Norden zu gehen, um den Weiterweg nach Landmannalaugar zu erreichen. Sobald wir diesen erreicht hatten, zelteten wir für die Nacht. Am nächsten Morgen hat es dann richtig geschüttet, was uns aber nicht daran gehindert hat bis Landmannalaugar durchzugehen, wo wir Anna und Burchard wieder trafen, die außen rum gefahren waren. Wir haben den Laugarvegur inklusive des Stückes von Skógar über den Fimmvörðuháls nach Thórsmörk in 4 Tagen gemacht. Damals hatte ich noch den Ehrgeiz, im Zelt zu übernachten; trotzdem sind wir von Hütte zu Hütte gegangen und haben dann in der Nähe der Hütten gezeltet. Die damalige Hütte von Botnar wurde später nach Hrafntinnusker geflogen, um die dortige Hütte zu ersetzen. Wie gesagt haben wir dann die Route von 1990 nachgefahren inklusive des Abstechers zum Gletschertor am Vatnajökull. Wir haben dabei auch die Nordlichter gesehen, ein wirklich eindruckvolles Erlebnis, obwohl die Nordlichter alle weiß waren und nicht die Farben der Fotos aufwiesen.
Anhand der folgenden Bildgalerie kann die Reise photographisch nachverfolgt werden.