Alaska

Sommer 1992
 
Anreise: 01.08.1992 Anreise mit dem Zug von Bozen nach München und weiter nach Frankfurt,  Flug über Detroit nach Anchorage
Heimreise: 23.08.1992 Anchorage nach Portland und weiter nach Los Angeles; 10 Stunden Aufenthalt, dann weiter nach St. Louis und von dort nach Frankfurt
24.08.1992 Ankunft in Frankfurt und Weiterfahrt mit Zug bis nach Bozen

Beschreibung
  • Die nächste Steigerung, unter anderem auch was den Reisepreis anging (ca. DM 7.000,00 plus Ausgaben vor Ort. Damals galt noch ein Wechselkurs von ca. Lit. 750/DM. Kurz nach der Rückkehr ging der Wechselkurs über die nächsten paar Monate auf ca. Lit. 1.000/DM. Damit wäre die Reise für mich finanziell außer Reichweite gewesen).   Reiseleiter war Wolfgang Axt . Nachstehend der Ausschreibetext von Hauser für diese Reise:

    Alaska/Brooks Range
    GATES OF THE ARCTIC
    Das nördlichste Gebirge Alaskas, die berühmte Brooks Range zwischen Eismeer und Pazifik ist Ziel dieses ungewöhnlichen Trekkings. Die Endicott Mountains, das sind schroffe Berge, weite Täler und einsame Bergseen, bestrahlt vom intensiven Licht der Mitternachtssonne. Eine Einstimmung ins Land der Extreme bildet der 6176 m hoch aufragende Mt. McKinley, umgeben von den waldlosen Tundrabergen des Denali Nationalparks. Nur mit dem Buschflugzeug ist die Brooks Range erreichbar. Der in die Endicott Mountains eingebettete Loon Lake (1000 m) ist Stützpunkt in der Wildnis für Wanderungen zu den umliegenden Bergen und Pässen. Der Mensch ist nur Gast in dieser faszinierenden Landschaft, der Heimat der Bären, Elche, Karibus, Bergschafe und Wölfe. Das zweite Ziel, der John River, wird nach einem längeren Marsch erreicht. Die Flüsse sind der beste und einzig mögliche Transportweg. 5 Tage verbringen Sie auf dem Fluß, treiben durch Schluchten schroffer Kalkberge und erforschen bei Wanderungen das Hinterland.
    1. Tag:
    Linienflug von Frankfurt nach Anchorage. (Zuflüge nach Frankfurt zum "Flieg & par.- arif oder Bahnfahrt mit der "Rail & Fly-Karte" möglich). Übernachtung in einer Frühstückspension in Anchorage.
    2. Tag:
    Mit unserem Kleinbus fahren wir entlang der Chugach Berge bis zur Südseite des Mt. McKinley (6176 m), wo wir in den Petershills unsere Zelte aufschlagen.
    3. Tag:   
    Zum Eingehen unternehmen wir eine Tagestour auf die herrlichen Aussichtsberge der Peters Hills. Die Eisgipfel der Alaska Range und die unendliche Weite im Süden breiten sich vor unserem Auge aus. Das gewaltige Massiv des Mt. McKinley dominiert die Szenerie. Zeltübernachtung.
    4. Tag:
    Wir fahren weiter an die Nordseite des berühmte Denali Nationalpark . Hier versuchen wir, einen der begehrten Campingplätze innerhalb des Parks zu bekommen, oder übernachten außerhalb.
    5. Tag:
    Im Denali-Park sind keine privaten Fahrzeuge erlaubt, deshalb besteigen wir einen der Parkbusse für die 140 km lange Fahrt zum Wonder Lake. Immer wieder hält der Bus für Tierbeobachtungen. Grizzlybären, Karibus, Wölfe und vielerlei Vögel fühlen sich hier im Park wohl und sicher. Immer neue, atemberaubende Landschaftsbilder tun sich auf; über allem trohnt der Mt. McKinley.
    6. Tag:
    Wir brechen frühmorgens auf, denn heute wollen wir: noch die Brooks Range erreichen. Zunächst fahren wir ins 180 km entfernte Fairbanks. Dort besteigen wir ein 4eug, das uns über den Polarkreis nach Bettles bringt, einem kleinen Ort in der Brooks Ranche. Mit Hilfe eines Wasserflugzeuges erreichen wir den Loon Lake, einen einsamen Bergsee in 1000 m Höhe. Hier in der Wildnis richten wir eine Art "Basislager" für die nächsten Tage ein.
    7.-12. Tag:
    Fern von der Zivilisation können wir in den folgenden Tagen nach Herzenslust die Endicott Mountains erwandern: schroffe Berge ragen über klaren Bergseen, weite Tundrapässe laden ein zum Beobachten der Karibus und Bergschafe. Die endlos scheinende Weite der Landschaft läßt keine Grenzen erkennen, ebensowenig das 24-stündige Tageslicht. Die Kondition und Leistungfähigkeit der Gruppe bestimmen die Länge und Schwierigkeit der Tagestouren. Mit leichtem Gepäck für eine Übernachtuntg können wir unsere Reichweite vergrößern und neue Berge und Täler erwandern. Es gibt keine Wege in dieser Gegend. Das Gehen ist daher oft mühsam und die Tagesetappen sind kürzer als gewöhnlich. Doch der Weg ist schließlich das Ziel, besonders wenn es so viel Natur zu entdecken gibt wie. in dieser Gegend.
    12.-14. Tag:
    Wir brechen das bereits heimelig gewordene Lager am Loon Lake ab und machen uns mit leichtem Ubernachtungsgepäck auf die 2-3-tägige Etappe zum John River. (Das Hauptgepäck wir mit dem Wasserflugzeug befördert. Für Teilnehmer besteht die Möglichkeit, für US $ 75.- diese Strecke zu fliegen.) Sie durchqueren einen abwechslungsreichen Teil der Brooks Range: zunächst wandern Sie entlang farbenfroher Tundrahänge, dann weiter im Flußtal des Hunt Forker Rivers. Einige Flußarme müssen durchwatet werden und vermutlich können wir Bären, Elche oder Wölfe beobachten. An einem kleinen See angekommen wartet schon unser Gepäck und die Schlauchboote auf uns. Wir gönnen uns einen Rasttag, bevor das zweite Abenteuer, das Rafting beginnt.
    15.-20. Tag:
    Anfangs treiben wir mühelos auf dem hier noch recht schmalen, aber schnellen John River nach Süden. Das Flußtal führt durch eindrucksvolle, schroffe Kalkberge, die zum Teil direkt am Flußufer emporragen und einige interessante Aufstiegsmöglichkeiten bieten. Der Fluß gilt im allgemeinen als problemlos zu befahren. Um zügig vorwärts zu kommen ist kräftiges Paddeln hilfreich. Die umliegenden 1500 bis 2000 m hohen Berge ermöglichen recht anspruchsvolle Touren. Mit etwas Glück können wir die von den weißen Dallschafen angelegten Pfade begehen diese stattlichen Tiere auch beobachten. Ansonsten bewegen wir uns wieder in weglos Gelände. Die Zeit ist großzügig genug bemessen, so daß wir einen extra Tag verweilen können, wenn uns ein Ziel lockt. Abends beim flackernden Lagerfeuer lassen wir die Eindrücke des Tages noch auf uns wirken. Vielleicht fangen wir auch gelegentlich einen Fisch (Äsche oder Arctic Char), den wir dann am Feuer braten können. Wir erreichen schließlich das riesige Tal des Koyukuk River. An der Mündung des John Rivers steigen wir aus dem nun gewohnten Schlauchboot. Von hier holt uns ein Flugzeug oder Boot wieder ab, um uns über Bettles nach Fairbanks zurück in die Zivilisation zu bringen. Dort steht unser Kleinbus bereit für die Fahrt nach Anchorage, wo wir wieder in der Frühstückspension übernachten.
    21. Tag:
    Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Frankfurt.
    22. Tag:
    Ankunft in Frankfurt.

    AUSRÜSTUNG
    Ich hatte zwar schon alles, aber mein Fleece und die Gore-Tex-Jacke, beides von Salewa, waren schon etwas in die Jahre gekommen. Da mein Zeltnachbar bei der Grönlandreise von Patagonia geschwärmt hatte, bin ich Anfangs des Sommers nach München zum Patagoniashop gefahren und habe mich dort eingekleidet. Eine Jacke und eine Hose mit dem H2No-Wasserschutz wurde angeschafft (waren nicht gerade die leichtesten Kleidungsstücke und eigentlich für Schitouren gedacht, haben mir dann im weiteren eben auch bei Schitouren über Jahre ihren Dienst erwiesen) und 2 Sets lange Unterwäsche und 3 kurzärmelige Shirts als Unterwäsche, alles aus Capilene. Das Capilene von damals hat nichts mehr mit dem heutigen Capilene zu tun.. Von den 3 Shirts musste ich nach über 20 Jahren Gebrauch eines aussortieren, da die Löcher entlang der Nähte zu groß wurden. Die anderen beiden Shirts sind immer noch in Gebrauch und ich liebe sie; sie sind leicht und dünn und trocknen am Gipfel innerhalb von ein paar Minuten (brauche nie Wechselwäsche mitnehmen!). Die beiden Sets lange Unterwäsche (Expeditonstärke) habe ich später jahrelang bei den Freizeiteishockeyspielen getragen (die Unterwäsche spezifisch für Eishockey war damals immer noch aus Baumwolle und nichts im Vergleich zu den Sets von Patagonia), habe damit die Kufen der Schlittschuhe getrocknet und sie kaum jemals gewaschen. :-) Habe sie heute noch und verwende sie als Nachtwäsche bei Zelttouren. Soviel zur Qualität von Patagonia. Kaufe immer noch Ausrüstung von Patagonia, auch für den Alltag.       

    REISE
    Die Reise verlief größtenteils nach Plan.
    Der Besuch des Denali NP fiel aus; infolge des 50-Jahr-Jubiläums waren alle Busse ausgebucht; der alaskanische Partnerveranstalter Weber hatte dies nicht bedacht. Ersatzweise haben wir noch eine Wanderung außerhalb der Parkgrenzen unternommen.
    Am Loon Lake habe ich mit einem anderen Reisemitglied eine Besteigung eines der umliegenden Berge vorgenommen. Wir zwei alleine, weil die anderen Reisemitglieder keine Lust dazu hatten, schließlich war es schon 15:00 Uhr , als wir uns aufmachten. Am Gipfel konnten wir dann alleine das Phänomen des Brockengespenstes mit Glorie sehen. Dabei wird der Schatten des Betrachters auf eine dahinterliegende Wokenschicht geworfen und durch die Brechung des Lichts ein kreisförmiger Regenbogen um den Schatten des Beobachters erzeugt.   Da laut Legende 3 der 4 Erstbesteiger des Matterhorns beim Abstieg tödlich verunglückt sind und daraufhin ein  Brockengespenst (laut Aussage Whymper drei Kreuze) gesehen wurde, hat der Volksglaube die Sichtung eines Brockengespenster mit dem darauffolgen Tod des Betrachters verbunden. Unsere Sichtung eines Brockengespenstes hat uns daher in einer "antrischen" Stimmung (Dialekt für unheimlich) gebracht und wir passten daher beim Abstieg doppelt auf. Wir sahen dabei Wolfsspuren und hörten diese auch in der Ferne heulen. Nach insgesamt 6 Stunden waren wir wieder beim Zelt. Alle waren schon in den Zelten verschwunden, nur Dietmar hat das Feuer am Leben gehalten und auf uns gewartet. 
    Im weiteren Verlauf der Reise konnten wir dann eine Grizzlymutter mit ihren Jungen am anderen Ufer des Flusses beobachte, also aus sicherer Entfernung. Ein paar von uns hatten auch das Glück einen Blick auf einen Luchs zu erhaschen. Rentiere sahen wir haufenweise, auch ein Stachelschwein war kooperativ.
    Während wir am John River auf das Wasserflugzeug gewartet haben, kamen von Norden einige Kanus an. Wir tauschten ein paar Worte aus, bevor sie weiter fuhren. Als das Wasserflugzeug mit unserer Ausrüstung vom Loon Lake kam (wir hatten einiges dort in Säcken deponiert), berichtete uns der Pilot, dass der Seespiegel durch die Regenfälle ziemlich gestiegen war und unsere Säcke im Wasser schwammen und aaußerdem sei ein Grizzly gerade dabei gewesen, die Säcke zu inspizieren. Das Flugzeug brachte uns auch die Schlauchboote, mit denen wir bis Bettles rudern/treiben würden.      
    Was dann eindeutig nicht nach Programm verlief, war die Rückreise. Während wir im Norden Alaskas unterwegs waren, brach am 18. August der 100 km westlich von Anchorage gelegene Vulkan Mount Spurr aus und überzog in den nächsten Tagen halb Alaska und Westkanade mit einer Aschenschicht. Als wir nach Anchorage kamen, lag die Asche 5 cm hoch in den Straßen und der Flughafen war geschlossen. So musste die geplante Rückreise verschoben werden. Wir mussten 2 Tage in der Lodge (auf eigene Kosten) abwarten, bevor ein Rückflug organisiert werden konnte. Dieser ging dann nicht wie geplant über Chicage nach Frankfurt, sondern über Portland nach Los Angeles, wo wir 10 Stunden am Flughafen verbrachten, bevor es dann über St. Louis nach Frankfurt ging.
    alles in allem eine erinnerungswürdige Reise, die so schon lange nicht mehr angeboten wird.             
    Anhand der folgenden Bildgalerie kann die Reise photographisch nachverfolgt werden.

Map

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Bildgalerie

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Literatur

Es gibt eine Unzahl von Reisebüchern über Alaska. Nachstehend jene, die ich seinerzeit verwendet habe. Falls es aktuelle Ausgaben gibt, habe ich diese angeführt, ansonsten die originalen Ausgaben.  

Moon Alaska: Scenic Drives, National Parks, Best Hikes (Travel Guide), Lisa Maloney, 2. Ausgabe 2020, Moon Travel, ISBN 978-1640498143

GEO Guide USA-Nationalparks : ein Reise- und Naturführer, Elizabeth L. Newhouse, 1. Ausgabe 1991, RV Verlag , ISBN 978-3575110237 (es gibt keine aktuelle Ausgabe dieses Reisebuchs)

APA Guides Alaska, Steve van Beek, 1. Ausgabe 1993, APA RV Verlag , ISBN 978-3575213259 (es gibt keine aktuelle Ausgabe dieses Reisebuchs)

Karten

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