Baffin Island - Das Land das niemals schmilzt

Sommer 1994
 
Anreise: 13.08.1992 Anreise mit Zug und Übernachtung bei Rita und Winfried Hagen mit den anderen Teilnehmern
14.08.1994 Flug über Toronto nach Montreal, Übernachtung im Hotel
15.08.1994 Flug von Montreal nach Iqualuit und weiter nach Pangnirtung 
Heimreise: 01.09.1994 Flug Pangnirtung nach Iqualuit, Hotelübernachtung
02.09.1994 Flug Iqualuit nach Ottawa und über Toronto nach München,  Heimfahrt mit Zug bis nach Bozen

Beschreibung
  • Nach der letztjährigen selbstorganisierten Reise wollte ich eigentlich auf diese Art fortfahren und dachte an eine Wanderung in Nordschweden (Kungsleden und Sarek), aber es kam dann alles anders. Im Frühjahr bekam ich ein Schreiben von Hauser Exkursionen von Rita und Winfried Hagen. Winfried Hagen war der Sachbearbeiter bei Hauser für die Alaska Reise 1992. Hauser Exkursionen plante eine Reise nach Baffin Island außerhalb des Hauserkatalogs. Die Reise sollte eine Testreise sein für die verschiedene Teilnehmer von früheren ähnlichen Reisen für die Teilnahme angeschrieben wurde. Nachstehend das betreffende Schreiben mit Programm:
       
    Baffin Island - Auyuittuq National Park (Das Land das niemals schmilzt)
    Liebe Freunde, die Grizzlies Alaskas, die Adler des Karwendels, die Trolle der norwegischen Wälder und die harmoni-schen Töne der Nürnberger Sinfoniker, all das haben wir bereits hinter uns. Es wird Zeit für neue Abenteuer …..
    Rita und ich haben lange daran gebrütet und nun sind wir soweit. Die Entscheidung für Baffin Island ist gefallen. Dies wurde uns erleichtert, da Dietmar und Jürgen spontan so gut wie zugesagt haben, uns in die Arktis zu begleiten. Thomas und Katrin sind auch am überlegen und Christiane und Eitel ebenfalls sehr neugierig.
    Der Charakter der 20-tägigen Tour ist etwas anders als die bisherigen Unternehmungen. Das gesamte Gepäck muß 3 Tage lang bis zum "Basislager" getragen werden. Das heißt ca. 25 kg für die Männer und 20 kg für die Frauen. Dann bleibt ca. 1 Woche für herrliche Tagestouren in dieser Urlandschaft. Beim Rück-weg ist der Rucksack leichter, da wir dann alles aufge(fr. . )gessen haben.
    Als Anlage erhaltet Ihr einige Ausschreibung unserer Reiseleiterin, die schon mal da war. Das genaue Pro-gramm und alle Details werde ich frühestens Mitte Mai haben.
    Beim Hinflug ist eine Übernachtung in Montreal notwendig. Dann gibt es noch zwei bis drei Nächte in ei-ner Lodge vor und nach dem Trekking, ansonsten alles im Zelt. Die gesamte Verpflegung kaufen wir selbst in Montreal bzw. in Pangnirtung bzw. Trockennahrung aus Deutschland (leicht).
    Leistungen: alle Flüge, Transfers etc., Vollpension während des gesamten Trekkings (nicht in Montreal und Pangnirtung) Zelte, Kocher, Benzin etc.
    Der Preis wird bei ca. DM 5500. - liegen (ab/bis München). Genau kann ich das erst im Mai sagen.
    PS. Die Ausschreibung sind kein Hauser Programm, dienen lediglich zu Eurer Information.
    Herzliche Grüße aus München
    Winfried Und Rita
    Routenplan der 17-tägigen Trekking-Tour BAFFIN ISLAND
    Flug ab gebuchtem Abflugsort in Deutschland nach Ottawa. Dort Hotelübernachtung. Von dort Weiterflug über Iqaluit (vormals Frobisher Bay) nach Pangnirtung (oder kurz: "Pang", wie die Einheimischen sagen).
    Wir verbringen insgesamt 4 Nächte in der Auyuittuq Lodge, wobei es von Wetter- und Windverhältnissen abhängt, ob wir gleich am 1. Tag nach unserer Ankunft starten zur eigentlichen Trekking Tour oder erst etwas später. Auf jeden Fall dürfte es wohl keinem langweilig werden in Pang. Der Ort mit ca. 1000 Ein-wohnern ist eine typische Siedlung in der kanadischen Arktis. Die Mehrheit der dort lebenden Leute sind Inuit (so nennen sich die Eskimo selbst). Am Ort ist ein sehr interessantes kleines Arktismuseum mit an-geschlossener Bibliothek; daneben kunsthandwerkliche Werkstätten, bekannt für Bildwandteppiche und Lithographien. Auch das "Visitor Centre" der Parkverwaltung mit seiner Bibliothek und seiner reichen Auswahl an Videos über die Arktis lädt zum Stöbern ein. Bei passablem Wetter kann man von Pang aus sehr schöne Tagestouren unternehmen. Und wer will, kann auch mit Inuit-Bootsführern einen Ausflug in den. Cumberlandsound hinaus machen (nicht im Preis enthalten), z. B. nach Inunguaruluk, einem jahr-hundertelang benützten Fishcamp der Inuit, wo man auch noch guterhaltene Reste eines großen Camps aus der Zeit der Thule-Kultur findet; oder, etwas weiter, zu einer früheren Walfangstation auf der Kekerten Insel.
    Sowie uns der Windgott günstig gesonnen ist, bringt uns ein Inuit mit seinem Motorboot ans Ende des langen Pangnirtung-Fjords, dem Ausgangspunkt für unsere Trekking Tour im Auyuittuq Park. - Die ersten 3 Tage marschieren wir gemütlich bei geringer Steigung zum Summit Lake, wo wir dann für einige Tage unser "Basislager" aufschlagen. Die Eindrücke sind sicher für jeden überwältigend: gewaltige Granitwän-de, von eiszeitlichen Gletschern blankgehobelt (Mt. Thor z. B. erhebt. sich 1500 m über dem Talboden, davon 1000m senkrecht); dazwischen schieben sich Gletscher herunter, Moränen stauen sich im Tal und immer wieder Blütenpolster in voller Pracht während des kurzen arktischen Sommers. - Von unserem Camp am Summit Lake (mit einer Traumaussicht) unternehmen wir, je nach Wetter, Tagestouren (also mit leichtem Gepäck); z. B. zum Glacier Lake in einer grandiosen Umgebung von Gletschern und Moränenwüsten; oder zum Caribou Glacier hinauf, wo wir einen herrlichen Blick haben zum Mt. Asgard (unter Kletterern als extremer Geheimtipp bekannt). Dies sind nur einige der Möglichkeiten, die wir haben. Natürlich kann man auch einen Faulenzertag einlegen. Dann geht es in 2-3 Tagen (je nachdem, ob wir noch Seitenabstecher machen) zurück zum Ausgangspunkt. Dort holt uns ein Motorboot wieder ab und bringt uns zurück nach Pang. Dort können wir uns im Komfort der Lodge wieder an die Zivilisation gewöhnen und treten dann "frischgeschniegelt" den Rückflug an über Iqaluit und Ottawa nach Frankfurt.
    Info zur BAFFIN ISLAND TOUR
    (in Anlehnung an die Marokko-Info) Punkte 1 und 2-2d siehe Vorlage) zum Punkt 2e):
    Überprüfen Sie genau die Ausrüstungsliste, die sich am Schluss dieser Merkblätter befindet. Der Erfolg der Reise hängt zu einem großen Teil von der richtigen Ausrüstung ab. Mit mangelhafter Ausrüstung können Sie nicht an der eigentlichen Trekkingtour teilnehmen. - Wir beraten Sie gerne bezügl. der Ausrüstung.
    3. Was wir von unseren Trekking-Teilnehmern erwarten: Wir erwarten keine Supertrekker oder Leute, die auf möglichst „kitzlige“ Situationen aus sind. Übertrie-bene oder unvorsichtige Touren gefährden nicht nur den jeweiligen Teilnehmer, sondern auch das Gelingen der gesamten Tour. Bedenken Sie, dass wir in weitgehend unerschlossener Wildnis unterwegs sind, wo das Vermeiden von kritischen Situationen an erster Stelle stehen muß. - wir erwarten Teilnehmer, die sich einlassen wollen auf Wandern in ungewohnter Umgebung und unter vielleicht etwas ungewöhnli-chen Umständen (z.B. wegloses Gelände bei den Tagestouren). Sie sollten rücksichtsvoll zu sich selbst und zu den anderen Gruppenmitgliedern sein. Falls Sie einige der Ausrüstungsgegenstände noch kaufen müssen, so tun Sie das bitte rechtzeitig, damit Sie sich mit ihnen vertraut machen und sie auch richtig ausprobieren können - nicht dass Sie bei der Trekkingtour unangenehme Überraschungen erleben. Laufen Sie vor allem ihre Schuhe richtig ein.
    4. Die Wanderungen und der eigentliche Trekkingteil Die Tageswanderungen von Pangnirtung aus sowie die Trekkingtour im Auyuittuq Park mitsamt den Tagestouren vom Summit Lake aus können ohne technische Hilfsmittel (wie Seil, Steigeisen, Pickel) durchgeführt werden. Sie brauchen jedoch einen soliden Trekkingstock (Teleskopskistock), der nicht nur in unwegsamem Gelände eine Hilfe ist, sondern auch besonders bei den Flussquerungen.
    Sie sollten fit genug sein, um ein Gewicht von ca. 20 Kg; 4-5 Std. tägl. zu tragen (das gilt nur für die ersten 3 Tage im Park) - Bei den Touren vom Basislager aus haben Sie nur Tagesgepäck und auf dem Rückweg ist der Rucksack dann auch um einiges leichter, da wir den meisten Proviant schon vertilgt haben.
    Auf dem Weg zum Basislager und zurück können wir einem kleinen Pfad folgen; Trittsicherheit ist nötig. Wir werden auch einige kleinere und größere Bäche queren - diese sind unproblematisch. An 3 Stellen, die ein wirkliches Problem wären, hat die Parkverwaltung Brücken gebaut.
    Auf dem Weg zum Basislager machen wir kürzere Tagesetappen, damit niemand durch den ungewohnten Rucksack überfordert wird und den Spaß an der Sache verliert.
    Vergessen Sie nicht, zuhause noch beim Zahnarzt Ihre Zähne überprüfen zu lassen- aber möglichst nicht erst am Tag vor der Abreise!
    5. Risiken bei der Tour Bei Einhaltung der vorgegebenen Route und der angegebenen Ausrüstung kann eigentlich nichts passieren. Wir haben Erfahrung bei der Durchführung von Trekkingtouren abseits der normalen Touristenpfade. Nehmen Sie die Worte des Tourenführers so, wie er sie sagt, wenn er mal sicherheitsbedingte Ver-haltensmaßregeln erklärt.
    Es kommen während der Tour keine übernormalen Anstrengungen vor. Trittsicherheit ist erforderlich.
    6. Unser Gastland Baffin Island zählt zur östlichen Arktis Kanadas und ist Teil der Nordwest Territorien. Der Auyuittuq Park (gespr. Aujuituk) wurde 1972 geschaffen und ist wegen seiner oft atemberaubenden Schönheit auf dem -besten Weg, unter Nordlandkennern zu einem Geheimtip zu werden. Auyuittuq (sinngemäß: das Land, das niemals schmilzt) gilt nicht zu unrecht als die kanadische Schweiz der Arktis. Er liegt ungefähr so weit nördlich wie Island, wobei das Klima und die Vegetation wesentlich arktischer sind, bedingt durch die Nähe zu den Plateaugletschern von Baffin Island selbst und natürlich zu Grönland, sowie durch die kalte Meeresströmung in der Davis Strait.
    Ein Großteil der Bevölkerung sind Inuit (Eskimos), die sich trotz weitgehender Anpassung an die "weiße" Zivilisation z. T. noch von Jagd und Fischfang ernähren. Sie sind sehr freundlich und hilfsbereit, aber auch sehr zurückhaltend Fremden gegenüber. Seien Sie also bitte taktvoll beim Photographieren und fragen Sie erst, bevor Sie eine Portraitaufnahme machen.
    Im Norden herrscht - nicht nur bei den Inuit, sondern auch bei vielen Weißen - eine gemütlichere Einstellung zum Leben. Das Verhältnis zur Pünktlichkeit ist oft etwas anders als bei uns, allein schon deshalb, weil jeder "Nordländer" immer wieder hautnah* erfährt, dass Mutter Natur das Regiment führt und nicht erster Linie der Mensch.
    7. Witterung Die durchschnittlichen Temperaturen für den August liegen bei 5°-7°, es kann (ganz selten) auch mal leichten Frost in der Nacht geben, man erwischt aber auch immer wieder traumhafte Sommertage mit bis zu 20° C. Hin und wieder muß man mit Regen rechnen und sehr häufig; mit starkem Wind, der sich auch mal zum Sturm auswachsen kann. Die Kombination auch von Nässe und Wind ist die ideale Voraussetzung für gefährliche Unterkühlung; aber nur, wenn Sie nicht richtig ausgerüstet sind. Wenn Sie sich an die Ausrüstungsliste halten, ist also nichts zu befürchten.
    8. Verpflegung Die 4 Tage in der Auyuittuq Lodge in Pangnirtung haben wir Vollpension; auf der Trekkingtour gibt es bewährte Tourenverpflegung (keine Konserven wegen des Gewichts), die der Tourenführer besorgt hat. Für Getränke in Pang müssen Sie selbst aufkommen (Kaffee gibts gratis in der Lodge). Stellen Sie sich darauf ein, dass Pangnirtung eine absolut "trockene" Siedlung ist, wo es keinerlei Alkohol zu kaufen gibt.
    9. Küche und anfallende Lagerarbeiten Aktivreisen mit Zelt und Schlafsack bringen es automatisch mit sich, dass man auf den mitgeführten Kochern das Essen selber zubereitet. Ihr Trekkingführer wird Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen beim Zubereiten der Mahlzeiten. Es versteht sich von selbst, dass jeder bei den anfallenden Arbeiten mithilft (Kochen, Spülen, Aufräumen, Zeltauf- und Abbau). Jeder kommt mal dran bei all den Arbeiten, die für eine zünftige Trekkingtour notwendig sind. Ihr Trekkingführer wird immer Ihr Ansprechpartner sein.
    10. Zeltausrüstung (siehe Vorlage)
    11. Transport während der Tour In Pang selber brauchen wir keine Transportmittel; für die Hinfahrt zum Ausgangspunkt unserer Trekkingtour und zurück stehen zuverlässige Motorboote zur Verfügung, die von erfahrenen Inuit gesteuert werden.
    12. Trekkingführung Der Trekkingführer ist auf Ihre Mitarbeit angewiesen, denn gerade bei kleinen Gruppen trägt jeder Einzelne maßgeblich bei zur Gruppenatmosphäre und zum Gelingen der Tour. Wir von uns aus bemühen uns um eine optimale Organisation und Durchführung: Das ist jedoch bei solchen exotischen Reisezielen nicht immer leicht. Zeigen Sie bitte Verständnis, wenn einmal nicht alles nach Plan gehen kann. Ihre Trekkingführung wird sich bemühen, dass Sie Ihren Entschluss, nach Baffin Island zu fahren, nicht bereuen.
    13. Reisepapiere Für Kanada benötigen Sie kein Visum, Sie erhalten lediglich einen Vermerk bei der Einreise. Bringen Sie auch die Zahlungsbestätigung für diese Tour mit.

    Ich habe mich dann entschlossen, die Nordschwedenreise auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und an der Baffin-Island-Reise teilzunehmen. Ich habe dabei vereinbart, dass ich mein eigenes Zelt mitnehmen konnte. Übrigens: mein Zeltnachbar von Alaska schlief auch diesmal mit mir im Zelt.

    AUSRÜSTUNG
    Ich hatte eigentlich schon alles, habe mich aber dann entschlossen zwei Ausrüstungsgegenstände auszutauschen und zwar den Schlafsack und den Rucksack. Anbetracht dessen, dass die Reise in die niedere Arktis führt und eine ziemliche Last zu tragen sein würde, habe ich einen Schlafsack mit einer besseren Wärmeleistung und einen größeren Rucksack gesucht.
    Beim Schlafsack fiel meine Wahl auf den Kunstfaserrucksack   Ajungilak Tyin 200, der damals als Winterschlafsack vermarktet wurde. Er hatte eine nahtlose Aussenkonstruktion und eine Komforttemperatur von ca. -12° C. Einen Schlafsack mit der Bezeichnung Tyin gibt es immer noch. Ajungilak wurde später von Mammut übernommen und wird inzwischen als Ajungilak by Mammut geführt. Ajungilak hatte damit noch Glück, denn viele andere Firmen, die von Mammut übernommen wurden, sind als Firmenname verschwunden z.B. die Schuhmarke Raichle. Der Schlafsack hat nicht zuviel versprochen; ich habe ihn dann wenige Jahre später trotzdem ausgetauscht. Grund: das Gewicht.
    Der Rucksack ist eine etwas längere Geschichte. Es gab damals in den USA zwei kleine Rucksackhersteller, die richtig große Rucksäcke herstellten und in Konkurrenz zueinander waren: Gregory Packs von Wayne Gregory und  Dana Design von Dana Gleason. Ihre Rucksäcke begannen bei 80 l Volumen und gingen hinauf bis ca. 120 l (soweit ich mich erinnere). Die größten Rucksäcke wurden vor allem für das Militär gemacht; kein normaler Mensch kann einen vollen 120-l-Rucksack tragen. Beide Firmen erlitten später das gleiche Schicksal. Sie wurden von Großkonzernen aufgekauft, wobei Gregory als Firmenname erhalten blieb bis heute (die Firma war kurze Zeit im Besitz von Black Diamond und gehört jetzt wieder einem Großkonzern, der auch die Marke Kelty besitzt). Dana Design wurde an Marmot verkauft und die Rucksäcke wurden als Marmot-Packs vermarktet. Dana Gleason hat nach Ablauf der üblichen Frist, nicht im gleichen Marktsegment tätig zu sein (meine Annahme), wieder eine Rucksackmarke eröffnet (Packs at Mystery Ranch). Damals war der Bomber Pack der Rucksack für Schitourengeher, wobei man bedenken muss, dass Schitouren in Nordamerika damals immer Mehrtagestouren auf schmalen Telemarkschiern waren, Der Rucksack war also recht groß. Dana Design war aber damals in Europa nicht erhältlich, im Gegensatz zu Gregory Packs. Der deutsche Importeur für Gregory war damals eine kleine Firma in Bayern, nämlich InVia-Schlager&Strobl, Eurasburg. Ich habe Kontakt aufgenommen und bin dann nach Eurasburg gefahren. Gekauft habe ich dann den Gregory Robson mit über 80 l Volumen plus Außentaschen. Der Rucksack hat alles gehalten, was versprochen wurde; ich habe ihn dann aber trotzdem einige Jahre später aus Gewichtsgründen ausgetauscht (Gregory Robson ca. 3500 g leer, The North Face ca. 1700 g leer bei mehr als 70 l Volumen), wurde aber später dann von einem Freund bei der Wanderung auf dem Canol Trail verwendet und ist immer noch auf meinem Dachboden. Ein Teil habe ich dann verwendet, um den etwas flimsigen Hüftgurt von The Nort Face zu pimpen, nämlich die Überzüge der Plastikhüftflossen des Gregory. Kleines Detail am Rande: ein anderer Teilnehmer an der Reise (ein Autor für  das Reisefeuilleton der FAZ) hatte ebenfalls den gleichen Rucksack; ihm wurde er von einem Laden in Frankfurt aufgeschwatzt. Bei mir hatte ich das selbst erledigt. :-)

    REISE
    Die Reise verlief dann genau nach Plan. Naja fast. Das angekündigte Rucksackgewicht von ca. 25 kg pro Person wurde dann deutlich überschritten; mein Rucksack wog inkl. Fotoausrüstung ca. 37 kg. Ich habe nie wieder einen so schweren Rucksack getragen und diese Erfahrung war dann ein Anlass dafür, meine Ausrüstung zu überdenken und auf leichtere Teile umzusatteln. Zum Glück waren die Tagesetappen wirklich eher kurz (im Schnitt um die 17 km) und die Steigungen übersehbar.
    An Tieren haben wir herzlich wenig gesehen; nur ein paar Mal einen arktischen Hasen. Auch ein paar Karibugehörne haben wie gefunden. Das Karibu auf Baffin Island gehört zu einer Unter-Unter-Spezies der Karibus und zwar handelt es sich um "tundra wintering caribou", aber nicht um das sog. Peary Caribou.
    Ein paar kleine "Tidbits". Am Campingplatz von Pangnirtung haben wir kurz zwei Amis getroffen, die sich erst hier getroffen haben und vorher nur über Post und email (damals in Europa eher noch eine Seltenheit) gekannt haben. Um zu sparen sind sie nicht mit dem Motorboot nach Overlord gefahren, sondern den ganzen Pangnirtung-Fjord ausgegangen. In einer der Nothütten im Park haben wir dann einen Haufen Ramen-Nudelsuppen gefunden. Sie haben sie zurückgelassen, als sie aufgaben. War wohl ein bisschen zu viel.
    Als wir am Summit Lake ankommen, treffen wir dort auf die Zelte einer Gruppe von kanadischen Studenten, die am nächsten Tag zurück wandern. Alle haben die gleich orangeroten Rucksackregenüberzüge; geben auf Fotos einen guten Farbtupfer.
    Als wir nach vier Tagen mit Katzenwäsche endlich einmal baden wollten, war das Wasser im Summit Lake so kalt, dass Dieter so gezittert hat, dass ihm die Bioseife aus der Hand gefallen und weggeschwommen ist.
    Bei einer kleinen Bachüberquerung auf einer Tagestour vom Standortplatz rutscht Dieter aus und landet im Wasser. Ein gewisses Feeling für Wasser ist ihm nicht abzusprechen.
    Das Wetter ist von regnerisch bis sonnig, wie zu erwarten. Die Landschaft wirklich arktisch, Steine und Steine und Gletscher, kaum was Grünes. Interessant ist die Namensgebung der Berge; es wurde die nordische Mythologie geplündert. Das Gebirge hier ist nach dem Karakorum das größte Granitgebirge weltweit. Manche Routen an den bis zu 1500 m hohen, überhängenden Felswänden sind weltbekannt. Weltbekannt sind auch die Asgaard Towers, zwei gleich hohe Felstürme.  Diese Felstürme waren Schauplatz der Eingangszenen des James-Bond-Films „Der Spion, der mich liebte“.
    Mit dabei war, wie erwähnt, auch ein Reisejournalist der FAZ, der nach Abschluss der Reise einen Bericht im Reisefeuilleton der FAZ einen Bericht darüber verfasst hat (siehe Link unten). 
    Da es sich um eine Pionierreise handelte, war der Preis nicht so hoch, wie eigentlich angesichts der Abgelegenheit zu erwarten gewesen wäre. Der Preis lag bei DM 5300.        
    Alles in allem eine erinnerungswürdige Reise, die so schon lange nicht mehr angeboten wird. Sie wurde soweit ich mich erinnere, nur für 2 Jahre im Katalog angeboten. Der DAV Summit Club hat später ebenfalls für kurze Zeit eine Baffin-Island-Reise angeboten (unter der Leitung von Michael Vogeley), bei der im Frühjahr mit Motorschlitten Proviantcaches angelegt wurden. Mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Preis (sehr hoch) und das Rucksackgewicht (ging nach unten im Verhältnis zu unserer Reise).   
    Anhand der folgenden Bildgalerie kann die Reise photographisch nachverfolgt werden.

Bildgalerie

Bildgalerie

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Artikel FAZ

Literatur

The Baffin Handbook: Travelling in Canada's Eastern Arctic, W. Richard Hamilton, Nortext, 1993, ISBN 978-1550362879
Das Buch wurde in folgenden Auflagen in "Nunavut Handbook-Travelling in Canada's Arctic" umbenannt: Aber es gibt keine aktuelle Ausgabe und die alten sind nur antiquarisch zu erhalten. 

Kanada - National- und Provinzparks des Westens, Dieter Kreutzkamp, 1. Ausgabe 1992, Landbuch Verlag , ISBN 3-7842-0481-3
Die Ausgabe von 1999 gibt es gebraucht auf Amazon (Medimops). Dem Auyuittuq-NP werden 2 Seiten gewidment.

Baffin Island: Climbing Trekking and Skiing, Mark Synnott, 1. Ausgabe 2008, Rocky Mountain Books , ISBN 978-1894765985
Das Buch kann gebraucht auf Amazongekauft werden zu einemIrrsinnspreis (ca. Euro 600) oder als Kindle-ebook für ein paar Euros (ca. Euro 5)

Karten

Siehe Link oben (Map)

 

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