Island

Sommer 1990
 
Anreise: 02.09.1990 von Frankfurt nach Keflavik
Heimreise: 16.09.1990 von Keflavik nach Frankfurt

Beschreibung
  • Meine erste Reise in den Norden.
    Nach Beendigung meines Studiums (04.11.1984) in Graz und dem Militärdienst (Nov. 1985 - Sept. 1986) musste ich erstmals etwas Geld verdienen, bevor mein erster Urlaub folgte. Dieser führte mich 1988 nach Calampiso auf Sizilien (03.09. - 17.09.1988, Robinson Club Calampiso). Gleichzeitig auch mein erster Flug (Mailand - Sizilien). Das Jahr darauf (1989) ging es nach La Gomera (Kanarische Inseln). Das war schon ein bißchen mit Wandern verbunden. La Gomera konnte damals noch nicht direkt angeflogen werden und es gab recht wenige Hotels. Insgesamt noch eine Art Geheimtip. Der Norden war damals noch nicht auf meinem Radar. 1990 erschien dann in der Zeitschrift "Alpin" ein Artikel über eine Reise nach Island. Soweit ich mich erinnere, handelte es sich dabei um eine Busrundreise. Ich habe dann Nachforschungen angestellt, was damals ohne Internet und email eine aufwendigere und langwierigere Sache als heute war. Schlußendlich bin ich dann bei Artkis Reisen Schehle gelandet. Die hatten eine Jeeprundreise im Programm mit täglichen Wanderungen und haben das Ganze als Expedition bezeichnet. Genau das Richtige. Auf dieser Reise habe ich mir dann den Nordlandvirus eingefangen, der mich in den folgenden Jahren immer wieder in den Norden führen sollte.
    Vorab jedenfalls: Wer noch nie im Norden war, sollte mit Island anfangen. Es ist das mit Abstand spektakulärste Land und bietet so ziemlich alles, was den Norden interessant macht, auf engstem Raum. Reiseleiter Lothar Bussmann/Wolfgang Anton/Yvonne Frantzki

    AUSRÜSTUNG
    Es handelte sich zwar um eine organisierte Reise, aber ein Minimum an Ausrüstung musste man dann schon selbst mitbringen und da ich noch nie solche Reisen unternommen hatte, besaß ich diesbezüglich nichts. Ein Schlafsack und eine Liegematte musste also her. Bei der Liegematte entschloss ich mich für eine selbstaufblasende Matte von  ThermaRest und da damals Komfort noch vor Gewicht ging, wurde es eine Matte mit 5 cm Dicke (aufgeblasen). Beim Schlafsack ließ ich mich von meinen Erfahrungen mit meinem Bergrucksack leiten. Ich hatte mir letztes Jahr einen Rucksack von Lowe Alpine gekauft (hatte ich schon Jahre vor) und der Rucksack hat meine Erwartungen voll erfüllt , Zu der Zeit stellte Lowe Alpin neben Rucksäcken und Fototaschen auch noch andere Ausrüstungsgegenstände her wie einen Kunstfaserschlafsack und ein Zelt. Und daher wurde es dann dieser Kunstfaserschlafsack von Lowe Alpin. Der Rucksack hat mir mehrere Jahre gute Dienste geleistet und findet sich immer noch am Dachboden in seinem Baumwollaufbewahrungssack. Die restlichen Ausrüstungsgegenstände wie Fleecejacke, Hose und Gore-Tex-Jacke hatte ich schon als Bergausrüstung in Besitz.    

    REISE
    Im Prospekt von Arktis Reisen Schehle wurde die Reise folgendermaßen beschrieben:
    "Hochland Abenteuer Expedition
    Von Keflavik starten wir nach Hveragerdi zu den Gewächshäusern und folgen der Route nach Osten. Der Abstecher nach Thorsmörk gibt bereits am Anfang der Tour einen Einblick in die grandiose Schönheit des Landes. Wanderungen im Thorsmörk-Gebiet sind vorgesehen. Entlang der Südküste zum Seljalandsfoss, zum Skogafoss, zum Kap Dyrholaey kommen wir nach Vik. Wir verlassen die Ringstraße Nr. 1 und biegen nun nach Norden ab zur Eldgja-Schlucht. Wanderung zum Öfaerufoss mit seiner natürlichen Basaltbrücke. Über Pistenstraßen und durch viele Flußläufe hindurch erreichen wir Landmannalaugar. Hier ist eine Rundwanderung zu den dampfenden Kratern und zu den Liparitbergen vorgesehen. Ein Bad in den heißen Bächen ist eine Wohltat für Leib und Gemüt und wärmt die kühlen Glieder für die kommende Hochland-Wüstenfahrt. Die Zentralhochlandpiste, die Sprengisandur, führt zum Gletschertal am Tungafellsgletscher. Ein Abstecher nach Laugefell am Hofsjökull ist bei gutem Wetter und entsprechend Zeit möglich. Hier gibt es ein Schwimmbad mitten in der Wüste, gespeist von warmen Quellen.
    Die erste Hochlanddurchquerung auf der Sprengisandur-Piste führt zum Aldejarfoss (siehe Nr. 22) und endet am Godafoss, einem der schönsten Wasserfälle Islands. Der Mückensee Myvatn mit seinem Vogelparadies und seinen umliegenden Lava- und Vulkan-Sehenswürdigkeiten wird uns einige staunende Stunden bereiten. Auf dem Rückweg machen wir noch einmal Station hier. Dann kommt das Abenteuer der Missetäter-Wüste zum Herdubreid und der Abstecher zur Askja, das Kratermassiv in der Mitte von Island. Wir wandern zum Öskjuvatn und zum Viti, um an der " Viti-Beach" ein Schwefelbad zu genießen.
    Auf einsamer Piste durch die Zentral-Hochlandwüsten führt unsere Expedition zur nördlichen Abbruchkante des größten Gletschers Europas, zum Vatnajökull. Die Untereisvulkane von Kverkfjöll schieben ihre Dampfschlote durch die Eismassen, die noch aus der Eiszeit stammen. Für uns ist dieses Erlebnis ein weiterer Höhepunkt der Reise.
    Über Geröll- und Steinpisten, später Sandpiste und Feldwege, durch unzählige Flußfurten, die allesamt für diese Reise markante Ziele sind, erreichen wir bei Grimmstadir wieder die Ringstraße Nr. 1. Auf dem Weg nach Akureyri kommen wir noch einmal an Myvatn vorbei.
    Akureyri, die Hauptstadt des Nordens, lädt zu einem Einkaufsbummel ein. Auf Wunsch ist es möglich, einen eindrucksvollen Flug über Island zu buchen, oder einen Ausflug zur Vogelinsel Grimsey zu machen.
    Die nächste Hochlanddurchquerung Nord-Süd führt uns zur Kjöllur oder Kjalvegur, dem "Pfad der Gesetzlosen".
    Bei Hyeravellir wartet neben den kleinen Geysiren zwischen den Gletschern Langjökull und Hofsjökull wieder ein Wüstenschwimmbad mit wärmendem Wasser auf Sie. Dann kommt die Auffahrt zum Kerlingarfjöll. Untereisvulkane bieten interessante Schnee- und Eisformationen. Das Farbenspiel der Schwefelquellen ist eine Herausforderung an jeden Fotografen.
    Zum Ende der Hochlandtour finden wir den Goldenen Wasserfall "Gullfoss" sowie den "Großen und Kleinen Geysir". Rückreise nach Reykjavik über Thingvellir.
    Während der Tour wird täglich in angemessenem Rahmen und! der Witterung entsprechend eint Wanderprogramm mit einge­plant, so daß Sie genügend Zeit zum Fotografieren, zum Wan­dern und zum Erleben dieser grandiosen Natur haben.
    Die Verpflegung ist einfach, aber voll ausreichend. Die Unterkunft erfolgt ausschließlich in Zelten. Die Tourenführer sind Islandkenner, die aus Liebe zum Land und zur Natur mit Ihnen diese Reise durchführen. Beachten Sie jedoch, daß witterungsbedingte Routenänderungen unbedingt vorbehalten bleiben müssen.
    Unsere erfahrene Mannschaft wird jedoch entsprechende Alternativen anbieten, wenn irgendwelche Pisten unpassierbar sind.
    Eine aufregende, umfangreiche Erlebnisexpedition ohne große Anstrengungen mit höchstem Urlaubswert. Witterungs- und geländebedingte Strapazen können auftreten. Viel Abenteuer fürs Geld. Teamgeist ist selbstverständlich, aktives Mitmachen notwendig."  

    Die Reise ist dann in umgekehrter Reihenfolge erfolgt und ein paar Punkte wurden aus objektiven Gründen weggelassen wie z.B. Thorsmörk (der Wasserstand der zu furtenden Flüsse war für unsere Fahrzeuge zu hoch), das Kerlingarfjöll (Grund weiß ich nicht mehr) und auch das Geltschertor beim Kverkfjöll fiel aus. Unser Reiseleiter Lothar Bussman hat die Tour bisher nur einmal als Begleiter gemacht; aber er hat seine Sache mit Einsatz gut erledigt. Die erste Woche bis Myvatn waren noch Wolfgang Anton und Yvonne Frantzki, zwei weitere Mitarbeiter von Arktis Reisen Schehle, dabei; sie sind dann von Myvatn ausgeflogen. Wie die Reise abgelaufen ist, kann aus der Bildgalerie entnommen werden. Es gab Sonnenschein, Regen, Schnee und Sandsturm, manchmal am gleichen Tag. Wir konnten noch die Basaltbrücke am Öfaerufoss begehen (ist im Frühjahr 1993 eingebrochen) und auch in der Spalte mit dem warmen Wasser in der Nähe des Myvatn konnten wir noch abends baden (ist inzwischen längst verboten). Es gab auch ein Bad in der Viti und eine tolle Wanderung in der Nähe von Hveravellir nach Thjófadalir mit der entsprechenden Hütte (mehr als 20 Jahre später habe ich in der Hütte übernachtet, als ich den alten Kjalvegur gemacht habe). Alles in allem eine super Reise. Hat mich knapp DM 4000 gekostet (umgerechnet damals ein bißchen über 3 Millionen Lire). In der Zwischenzeit gibt es weder die DM noch die Lira. Die Reise war jeden Cent wert.
Map

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Bildgalerie

Bildgalerie

Literatur

Island Erfahren - Reiseinformationen, 1. Auflage 1989, Karl Wiktorin und Ingeborg Fiedler, Lundipress-Verlag und Vertreib GbR, ISBN 3-9801648-0-2 Das Buch gibt es nur mehr antiquarisch 

Walking and Trekking Iceland, 2nd Edition 2015 reprinted with updates 2019, Paddy Dillon, Cicerone Press, ISBN 978-1852848057 

The Rough Guide to Iceland, 7th Edition 2019, David Leffman, David Proctor, APA Publications Ltd, ISBN 978-1789194111

Links

Gab es damals zwar noch nicht, ich führe aber trotzdem den aktuellen Link für Arktis Reisen Schehle an:

Arktis Tours

Karten

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