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Wir wollten eigentlich eine Tour im Vinschgau unternehmen, so dass ich mein Auto beim Mechaniker in Schluderns abgeben könnte für den Wechsel der Batterie, aber es hat vorgestern geschneit und im Vinschgau liegt in den Höhen recht viel Schnee. Der Schneefall ist wie üblich über die Ortlergruppe (inkl. Ulten) und Hinterpasseier bis ins Ahrntal gezogen. Also fällt auch die Tour auf den Großen Laugen vom Hofmahdjoch aus. Wir einigen uns schließlich auf den Gantkofel von Tret aus. Man fährt nicht weit und es ist schon länger her, dass ich auf dem Gantkofel war. So im Jahr 2013, aber von den Regole aus; ist länger, aber ohne Gegenanstieg.
Um neun starten wir vom Parkplatz in der Nähe des Gasthauses Scoiattoli. Wir bleiben auf der Forststrasse und nehmen nicht die Abkürzungen. Nach einer Freiviertelstunde sind wir am Felixer Weiher (Lago di Tret) und folgen dem Westufer ohne zum Gasthaus Waldruhe zu gehen. In leichtem Auf und Ab geht es eine weitere Dreiviertelstunde durch den verschneiten Wald, bevor der Steig dann insgesamt über 100 Hm verliert. Der Steig ist gut, wenn auch die dünne Schneeauflage dafür sorgt, dass er teilweise rutschig ist und etwas Vorsicht verlangt. Der Gedanke an den Wiederaufstieg beim Rückweg ärgert ein bisschen. Einmal den tiefsten Punkt erreicht, geht es wieder, und jetzt konstant, aufwärts. Meine entzündete Achillesferse schmerzt und verlangsamt mein Vorwärtskommen. Carlo ist wie immer an erster Stelle bei Bernd; er kommt einmal zurück, um zu schauen wo ich bin und flitzt dann wieder voraus. Bald nach der Gaider Scharte kommen wir an den Abbruch ins Etschtal, dann entfernt sich der Steig wieder etwas von der Abbruchkante, bevor wir das Gipfelkreuz erreichen. Es ist wie schon fast üblich nicht am höchsten Punkt, da man es sonst nicht vom Tal aus sehen würde. Ein paar Schritte weiter sind wir endgültig am Gipfel, wo im letzten Jahr eine große Funkstation errichtet wurde. Ersetzt sozusagen das Gipfelkreuz. Auch ein Tisch mit Bänken ist da; einziger Nachteil, sie befinden sich im Schatten. Wir haben genau drei Stunden gebraucht, also ca. 40 Minuten mehr als vor 15 Jahren. Entschuldigungen sind Alter, Schnee und meine Achillesferse. Wir rasten und essen alle; Carlo bettelt wieder Bernd an, sobald er sein eigenes Fressen hinuntergeschlungen hat. Während wir rasten, kommt ein anderer Wanderer zum Gipfel; er bleibt aber in der Sonne. Wir starten dann zum Rückweg; bald überholt uns der andere Wanderer, der mit Grödel unterwegs ist. Wir haben es nicht eilig, der Gegenanstieg ist dann nicht so schlimm. Am Felixer Weiher geht Bernd, der etwas vor mir ist, zum Gasthaus Waldruhe, während ich unserer Aufstiegroute folge, da ich ihn nicht sehe. Am Ende des Weihers treffen wir wieder aufeinander und nehmen dann bei weiteren Abstieg die verschiedenen Abkürzungen auf dem Steid durch den Wald anstatt auf dem Forstweg zu bleiben. Nach 5 1/2 Stunden sind wir wieder beim Auto.
Alles in allem eine nette Frühwintertour, die unter der Woche auch nicht überlaufen ist.