-
Heute soll der letzte brauchbare Tag in dieser Woche sein und so beschließen wir ihn zu nutzen. Ich überlasse Bernd die Auswahl des Ziels; di einzige Bedingung ist, keine Schneeschuhe. E r schlägt das Niederjoch vor. Wir waren zwar beide schon x-Mal oben, aber das macht nichts.
Um acht in Meran los. In Matsch stellen wir das Auto auf dem Parkplatz vor dem Dorf ab, Bis zum Dorf sind wir schon 10 Minuten unterwegs ; im Dorf zuerst steil auf Teerstrasse aufwärts bis diese in Forstweg übergeht; ab da nicht mehr besonders steil. Wir folgen der Forststrasse bis zur Abzweigung des Steiges 13 Richtung Spitzige Lun bzw. Niederjoch; Niederjoch wir jetzt auf den Wegweisern als "Tartscher Kreuz" bezeichnet. Ist nicht ganz korrekt, da das Kreuz ca. 100 Hm unterhalb des Niederjochs aufgestellt ist.
Wir folgen dem Steig Nr. 13 und als wir die Baumgrenze erreichen, erinnern uns an unsere geplante Biwaknacht hier an einem Vorabend von Allerheiligen vor ca. 27 Jahren. Der Steig überwindet die nächsten 150 Hm bis zum Großboden in einigen weiten Bögen, bevor er nach links abbiegt. Wir sind früher hier immer geradeaus mehr oder weniger am Zaun entlang direkt Richtung Niederjoch aufgestiegen, aber da laut Karte inzwischen ein neuer Steig (wahrscheinlich nur für uns neuer Steig) weiter nordwestlich vom Weg zur Spitzigen Lun abzweigt, folgen wir dem Steig 13 Richtung Spitzige Lun. Effektiv zweigt nach ca. 1/3 der Strecke zur Spitzigen Lun der neue Steig ab. Und führt den Weg wieder zurück bis fast zum Zaun. Naja. Am Tartscher Kreuz vorbei gehen wir bis zum eigentlichen Gipfel des Niederjochs; die letzten Meter über Schnee. Nach etwas über 2 1/4 Stunden sind wir am Gipfel, gehen aber sofort weiter. Da wir schon öfters beim Kreuz waren, steigen wir nur soweit ab, das wir einen guten Blick darauf haben und Fotos machen können, aber nicht soweit, dass wir für den Weiterweg zur Spitzigen Lun wieder aufsteigen müssten. Wir brauchen 40 Minuten bis zur Spitzigen Lun, da wir immer wieder den weichen Schneefeldern auszuweichen versuchen. Bei unserem zweiten Gipfel rasten wir dann im Windschatten. Carlo füttern, selbst essen und trinken und in die Gegend schauen. Auf den Nordseiten liegt noch viel Schnee. Als wir dann absteigen, kommen uns die einzigen zwei anderen Leute des Tages entgegen. Carlo lässt sich streicheln. Der Steig 13 geht in leichtem auf und ab bis zur Abzweigung Richtung Niederjoch. Ab hier folgen wir dem Aufstiegsweg. Es wird immer wärmer und so trenne ich die Hosenbeine per Reißverschluss ab und Bernd holt die kurzen Hosen aus dem Rucksack. Gemütlich geht es Meter um Meter talwärts. Eigentlich wollen wir beim Gasthaus in Matsch einkehren, aber das öffnet erst um 17 h. Durch das Dorf und auf der Teerstrasse bis zum Parkplatz. Nach 5 Stunden sind wir wieder beim Auto. Bei der Rückfahrt kehren wir nahe Tschars beim Cafè Etzthaler ein und genehmigen uns Kaffe und Kuchen (Käsesahne und Apfelstrudel) und ein alkoholfreies Hefe. Carlo bekommt frisches Wasser.
Alles in allem hat das Vinschgau wie immer gehalten, was es verspricht. Eine schöne Frühjahrstour, die auch im Spätherbst empfehlenswert ist. Zu dieser Jahreszeit unter der Woche wird man nie viele Leute treffen. Schon die zwei von heute fallen unter die Kategorie überlaufen. :-)