Heute sollte für Eli wieder einmal nach langer Zeit ein Dreitausender auf dem Programm stehen. Nicht zu lange und nicht zu weit zu fahren. Letzteres trifft dann nicht ganz zu, da die Fahrt in den Talschluss von Martell ziemlich lange ist. Der Gipfel soll dan die Vordere Rötspitze sein. A propo Name; ich habe den Gipfel immer als RÖtspitze bezeichnet, wahrscheinlich weil er im Dialekt als Reatspitz bezeichnet wird. In meinem Dialekt würde das Rötspitze entsprechen. In den Karten wird der Gipfel jedoch als ROtspitze angeführt, was in meinem Dialekt als Roatspitze ausgesprochen würde. Aber ich bleibe bei Rötspitze. :-)
Um kurz vor halb elf starten wir vom Parkplatz im Talschluss; der Parkplatz hat jetzt 3 (!) Ebenen. Wir parken auf der untersten (auf 1999 m laut GPS). An den Verkaufsständen vorbei und über die Plima. Anfangs sind eine ganze Menge von Leuten unterwegs, auch mit Kleinkindern; dies ist der Tatsache geschuldet, dass der Plima-Schluchtenweg anfangs auf der gleichen Trasse verläuft. Sobald unser Steig abzweigt, werden die Menschen weniger. Anfangs sehen wir niemanden, aber dann erblicken wir weit ober uns eine Gruppe von Wanderern. Wir sind relativ schnell unterwegs, wenn auch langsamer als bei meiner schnellsten Besteigung (damals 1 Stunde und 50 Minuten bis zum Gipfel, haben damals beim Abstieg länger gebraucht). Nach 2/3 des Anstieges überholen wir die Gruppe. Kurz vor dem letzten versicherten Teil und in diesem kommen uns dann schon einige im Abstieg entgegen. Noch nie soviel Leute an diesem Gipfel getroffen. Eli hat sich bisher, was die Ausgesetztheit angeht, gut gehalten. Der versicherte Teil setzt ihr dann aber doch zu und so entscheiden wir uns, nachdem wir den versicherten Teil und die Schwierigkeiten alle schon überwunden haben und nur mehr 80 Hm unter dem Gipfel sind, umzukehren. Vor ein paar Wochen wäre Eli diesen Teil nicht gegangen; die Touren der letzten Wochen haben die Empfindlichkeitsschwelle für das Ausgesetztsein nach oben verschoben. Der Abstieg ist dann kein Problem und bald lassen wir den versicherten Teil hinter uns. Beim weiteren Abstieg kommen uns immer wieder Wanderer entgegen. Auf ca. 2380 m schneiden wir weglos einen Teil des Weges talein ab und erreichen dann den Steig 31A auf dem wir zur alten Staumauer "Bau" wandern. Wir können dabei die Wucht des Wasserfalles beobachten, der das Wass von den darüberliegenden Gletschern talwärts bringt.. Der Staudamm wird gerade saniert, aber wir können am Samstagnachmittag trotzdem über die Dammkrone zur anderen Seite wandern. Auf dem Steig 103 wandern inmitten von vielen anderen Wanderern bis zur Zufallhütte, wo wir einkehren. Wir setzen uns im Inneren hin und bestellen Hirschgulasch mit Blaukraut und 2 Semmelknödeln für Eli und einen Kaiserschmarrn für mich. Beides sehr gut. Nach dem Essen schlendern wir talwärts zum Auto, das wir nach insgesamt 4 3/4 Stunden reiner Gehzeit erreichen.
Eine schöne Rundtour besonders für Eli; ich selber kenne die Gegend doch relativ gut. Carlo der Hund hat sich sehr manierlich verhalten und ist auf Ruf und Pfiff immer sofort gekommen.