Eli muss arbeiten, Bernd ist mit Familie weggefahren und auf eine Bergtour habe ich keine so richtige Lust. Von den vier Passeierer Almen fehlt mir noch die Prantacher Alm, also werde ich dieses Ziel in Angriff nehmen, obwohl diese Alm von allen vieren jene mit dem größten Höhenunterschied ist. Aber was soll's, ich versuche es.
Um 11 Uhr starte ich. Die Route stimmt mit jener zur Pfandleralm überein, zumindest bis auf ca. 1030 m. Dort zweigt in einer Kurve der Weg Richtung Prantacher Alm ab; ein Parkplatz mit einigen Autos ist dort sowie, auf einen Wegweiser genagelt, die Mitteilung, dass die Alm geschlossen ist. Macht nichts. Übrigens ist die Alm in den Karten immer nur als Fartleisalm mit der Höhenangabe 1485 m verzeichnet, während sie auf den Wegweisern als Prantacher Alm bezeichnet wir mit Fartleisalm in Klammern darunter. Auch auf der Alm selbst wird diese Namensverwendung so bestätigt, mit einer Höhenangabe von 1470 m, was auch der Angabe meines Höhenmessers entspricht. Der Weg verliert nun ca. 30 Hm, bevor es wieder aufwärts geht. Die Strasse ist nur ein Stück ungeteert, da anscheinend Asphaltierungsarbeiten im Gang sind, wenn auch niemand beim Arbeiten ist, dann ist sie weiterhin asphaltiert. Es geht ziemlich aufwärts und kurz unterhalb des Unteren Fartleishofes raste ich einen Moment. Ab dem Oberen Fartleishof ist die Strasse ungeteert (geschottert) und immer wieder durch Elektrozäune gesperrt. Jede solche Absperrung ist ein willkommener Grund abzusteigen. So langsam geht mir die Puste aus, die Pausen und Schiebestrecken werden mehr. Auf Höhe des Asche Höfls werden Schafe abgetrieben. Guter Grund ein Moment zu rasten. Aber die Prantacher Alm kommt schon in den Blick und bald ist sie erreicht. Vor der Alm lehnen zwei E-MTB's am Zaun, die Besitzer sind wahrscheinlich zu Fuß weitergegangen. Ich raste ein bißchen, schieße ein paar Fotos und schlürfe mein mitgebrachtes Gel. Dann schlüpfe ich in meine Windjacke, stelle Federung und Dämpfer auf Abfahrt und senke den Sattel ab. Abwärts geht's. Nach einer Weile fängt die Vorderbremse an zu quietschen, macht aber nicht. Ich lege mich in die Kurven und genieße es, ohne Anstrengung so schnell unterwegs zu sein. Bald bin ich im Tal und fahre nach St. Martin hinein, um beim
Martinerhof ein dunkles Bier zu trinken und eine Pizza zu essen. Satt setze ich mich wieder aufs Rad und strample Richtung Meran. Samt vollem Magen und schweren Beinen überhole ich immer noch fast alle. Nach knapp vier Stunden bin ich zu Hause.
Alles in allem eine anstrengende Radtour; anstrengend wegen der Höhenmeter. Technisch stellt die Tour keine Ansprüche. Bin mit meiner Kondition nicht ganz unzufrieden. :-)