Weg des Buches - Feld am See-Weissensee (Rad)   

 

   
Gebiet Gurktaler Alpen/Nockberge + Gailtaler Alpen
Route Weg des Buches Rad
Talort Paternion (A, 519 m)
Start Feld am See  (A, 751 m) 
Ankunft Weissensee Ostufer  (A, 930 m) 
Stützpunkt verschiedene entlang des Weges; zu empfehlen Charly's SeeloungeRestaurant Gasthof "Zum Wirth",
Aufstieg ca. 980 Hm, geschätzte Gesamtzeit ca. 4-5 Stunden
Abstieg ca. 800 Hm
Literatur/App Bünker, Michael/Leuthold, Margit: Der Weg des Buches, Edition Tandem, 3. Auflage 2017, ISBN 978-3-902606-08-2; Henner, Jutta (Hrsg.): Bibelleseplan zum Weg des Buches, Edition Tandem, ISBN 978-3-902606-08-92;
Leeb, Rudolf/Schweighofer, Astrid/Weikl, Dietmar (Hrsg.): Das Buch zum Weg, Edition Tandem, ISBN 978-3-902606-09-9; 
Broschüre Fahrradtour Weg des Buches, 1. Auflage 2014  
Karten Kompass WK63 "Millstätter See, Nockgebiet" und WK 60 "Gailtaler Alpen - Karnische Alpen - Oberdrautal" 1:50000
Datum 07.08.2022
Begleiter Elisabeth
Typ/Schwierigkeit R1 (blau)  Schwierigkeitsbewertung
Persönliche Bewertung  ***
ca. 52 km, eine interessante Etappe, die nach Fresach und dem dortigen Evangelischem Kulturzentrum und zur Hundskirche, einem geheimen Gottesdienstort während des Geheimprotestantismus im 17. und 18. Jahrhundert, führt. Ein bisschen hügelig mit einem steilen Anstieg über den Glanz und später nach Kreuzen.     

  • Zuerst ein paar Bemerkungen zum "Weg des Buches". 
    Es handelt sich dabei um einen Weg auf alten Handelspfaden, der von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Österreich geschaffen wurde. Er bezieht sich auf den Schmuggel von deutschsprachigen Bibeln, Gesang- und Gebetsbücher aus dem regensburger und nürnberger Raum in entlegene Gebiete Österriechs zur Zeit der Gegenreformation und des daraus entstandenen "Geheimprotestantismus". Der Weg startet in Ortenburg in Deutschland nahe Passau und endet in Agoritschach bei Arnoldstein nahe der kärntner-italienischen Grenze. Der Weg kann als Pilgerweg, aber auch einfach als Weitwanderweg begangen werden. Neben der Wandertrasse gibt es auch eine Radversion des Weg des Buches, im Großen und Ganzen einer ähnlichen Route folgt, wobei die ersten Etappen des Wanderweges auch meist mit dem Rad absolviert werden. Erst mit den Bergetappen trennen sich die Trassen.
    Wir haben in Kärnten die Etappe(n) von Feld am See nach Weissensee Ost mit dem Rad gefahren, wobei wir diese Etappe in 3 Tages(rund)fahrten absolviert haben. Daher auch in der Bildgalerie nach der theoretischen Etappe die Übersicht der von uns durchgeführten Runden und dann für jede Runde noch eine eigene Karte. Die Etappe des Radweges würde eigentlich über Afritz, das Krastal, Puch im Drautal und weiter nach Fresach führen; von dort über Nikelsdorf, Zlan, Stockenboi, Weißenbach, Naggl nach Techendorf, Wir haben ein bißchen einen anderen Weg genommen (auf die 3 Tagestouren aufgeteilt); einmal da der Umweg über Afritz und Krastal nichts zum eigentlichen Zweck des Weges beiträgt und zweimal da der Weg über Zlan und Stockenboi einen längeren Abstecher erfordert, um die Hundskirche zu besuchen und der Weg von Weißenbach über die Fischeralm und Naggl nach Techendorf eher ein Mountainbike als ein Tourenbike erfordert und daher die Überfahrt mit dem Schiff von Weißensee Ost nach Techendorf eher zu empfehlen ist.
    Unsere erste Tour führt durch die Äußere Kreuzen nach Kreuzen-Auf der Eben und dann durch die Innere Kreuzen vorbei an Schloss Kreuzen zur Hundskirche und weiter bis nach Weissensee-Ost. Der Anstieg durch die Äußere Kreuzen bis Kreuzen-Auf der Eben ist zeitweise ziemliche steil und unter der Woche ist die Strasse auch recht befahren, da sie über die Windische Höhe nach Hermagor führt. In Kreuzen rasten wir und sehen uns ein bißchen um; die Kirche ist katholisch und die Schule ist seit 2011 nicht mehr als solche genutzt. Das Gasthaus "Ebnerwirt" serviert nur kalte Küche und fungiert somit eher als Jausenstation. Dann geht es steil bergab; die Gegend nennt sich hier Innere Kreuzen. Bald kommen wir zur Abzweigung ins Kreuzenbach-Tal, geradeaus geht es zur Windischen Höhe (wir haben uns schon mal mit dem Rennrad hinaufgequält; da gibt es ein paar richtig giftige Steigungen) und rechts zum Farchtensee und weiter zum Weissensee. Am Schloss Kreuzen mit einem kleinen Kreuzweg und Kapelle vorbei geht es wieder aufwärts, aber in angenehmer Steigung. Das Schloss Kreuzen war bis zur Gegenreformation im Besitz der Familie Khevenhüller; nach ihrer Ausweisung eben im Zuge der Gegenreformation kam es zur Familie Widmann, deren Nachkommen das Schloss immer noch gehört. Auf der letzten Steigung bevor das Kreuzenbach-Tal den höchsten Punkt erreicht, liegt ein paar Meter von der Strasse entfernt die Hundskirche. Es handelt sich bei der Hundskirche um einen aufrechten dreieckigen Felsen aus Kalkstein, der mit mehreren eingeritzten Darstellungen versehen ist. Eine davon ist ein Hund mit einem Kirchturm auf dem Rücken. Die Hundskirche diente in der Zeit des Geheimprotestantismus als geheimer Gottesdienstort. Wir fahren weiter und erreichen bald den sogenannten Boden, an dessen Ende der Farchtensee liegt. Danach geht es abwärts; vorbei an Weißenbach, wo der Wirtschaftsweg zur Fischeralm und damit nach Techendorf abzweigt, durch das sich nun verengende Tal bis zur Kreuzung mit der Strasse, die zum Weissensee führt. Noch ein Stückchen aufwärts und schon sind wir beim Weissensee Ostufer. Hier haben wir an einem wunderschönen Junitag auf einem Schiff unsere Hochzeit gefeiert. Heute kehren wir kurz beim Restaurant des Camping Ronacher ein, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Wir fahren durch das Tal des Weissenbachs, dem Abfluss des Weissensees, zuerst angenehm abwärts, bevor dann vor Zlan, dem Hauptort der Gemeinde, der wadelbeissende letzte Anstieg des Tages kommt. Wir kennen ihn schon und sind daher nicht weiter überrascht, er kostet aber doch noch Kraft. Anschließend geht es wirklich nur mehr abwärts, bis wir bei Nikelsdorf das Drautal erreichen und auf der Landesstrasse nach Hause fahren. Wir können die Runde nur empfehlen.
    Die zweite Tour führt nach Fresach zum Evangelischen Pfarrzentrum. Das Zentrum ist nur von Donnerstag bis Sonntag von 10 h bis 17 h geöffnet. Wir nehmen den üblichen Weg, um über den Glanz zu fahren, biegen aber auf halbweg zur Passhöhe (welch hochgestochenes Word für den Hügel) rechts Richtung Fresach ab. Eine Premiere für uns. Es geht insgesamt ein bißchen hinauf, aber bald sind wir in Fresach und beim Evangelischen Pfarrzentrum. Zuerst sehen wir uns in Ruhe das Toleranz-Bethaus und das alte Pastorenhaus (letzteres nur von außen) an, bevor wir zum Pfarrzentrum gehen und die dortige Ausstellung genießen. Übrigens bekommt jeder, der den Eintritt bezahlt, einen 10%-Gutschein fürs Essen beim Gasthof "Zum Wirth" (man isst dort wirklich ausgezeichnet), den wir nach dem Besuch der Ausstellung auch ausnützen. Beim Bethaus sehe ich zum ersten Mal auch ein Schild mit dem Zeichen des Weges des Buches; ansonsten ist er anscheinend nicht ausgeschildert, sondern man nutzt als Wanderer vorhandene Weg und als Radfahrer Strassen und Radwege und muss den Verlauf aus den Büchern und Broschüren entnehmen (ev. auch von verschiedenen Apps herunterladen, zumindest was den Wanderweg betrifft). Nach dem Essen beschliessen wir, noch ein weiter bergwärts zu fahren, um zum Gasthaus des früheren Abfahrtsasses Franz Klammer zu kommen, nehmen aber gleich nach dem Dorfende die falsche Abzweigung und strampeln schnaufend bergwärts bis kurz nach dem Unterleber-Hof. Dort kommt uns eine E-Biker entgegen, dem das gleiche Mißgeschick widerfahren ist und der uns davon informiert. Also kehren wir um, aber als wir dann zur richtigen Abzweigung kommen, fehlen uns Lust und Wille jetzt nochmal in die Höhe zu strampeln. Wir heben uns das für ein anderes Mal auf. Wir fahren dafür im Tal fast noch bis Ferndorf, bevor wir nach Hause fahren.
    Die dritte Tour führt nach Feld am See. Es geht wieder über den Glanz; wir kennen den Weg schon auswendig, jede Steigung, jede Kurve. Wir sind in schon mit Auto, Rennrad, MTB und Trekkingbike gefahren. Die lange Gerade am Scheitelpunkt kündigt Dorf und Abfahrt an. Rasch sind wir in Döbriach am Millstätter See. Das Dorf bleibt anfangs links liegen, bevor wir dann doch ins Zentrum abbiegen, um dann die Bundesstrasse 98 und den parallel verlaufenden Radweg erreichen. Der Radweg verläuft orographisch rechts der Strasse und gewinnt manchmal auch etwas Abstand von dieser wie z.B. bei der Erdmannsiedlung. Um die entsprechenden Höhenmeter zu vermeiden, bleiben wir in diesem Fall auf der Strasse. Auf der orographisch linken Seite wird derzeit ein neuer Radweg gebaut, der aber noch nicht fertiggestellt und ausgeschildert ist. Wir gewinnen langsam Höhe, erreichen Radenthein, die Granatstadt. Die Strasse mit Radweg führt am südlichen Stadtrand vorbei, dann nordöstlich der Ostsiedlung, durch Untertweng, um schließlich Feld am See zu erreichen. Der See heißt übrigens Feldsee oder auch Brennsee und ist südlich der Ortschaft gelegen. Wir verlassen den Radweg, der der Bundesstrasse folgt, und radeln ins Ortszentrum. Zuerst zur evangelischen Kirche, wo Elisabeth das Grab des kürzlich verstorbenen Vaters einer Freundin besucht, dann trinken wir etwas im Landhotel Lindenhof und kaufen im angeschlossen Geschäft (Greisslerei) zwei kleine Mitbringsel ein. Einen Moment denken wir darüber nach über Afritz, Treffen und das Drautal zurückzufahren, aber dann entschließen wir uns doch über den Herfahrtsweg heimzufahren. Übrigens habe ich nirgends ein Hinweiszeichen auf den Weg des Buches gefunden. Bis Döbriach geht es angenehm leicht abwärts. In Döbrich kehren wir in Charly's Seelounge ein und essen einen Schüttelsalat aus dem Glas. Empfehlenswert, unser Standardgericht, wenn wir hier einkehren. Die anschließenden 200 Hm bis zum Glanz schaffen wir trotz des vollen Magens ohne größere Probleme. Bald sind wieder zu Hause.
    Der Weg des Buches ist sowohl landschaftlich als auch kulturell interessant, aber er handelt sich weder beim Wanderweg noch beim Radweg um eine durchgehend als solche markierte Trasse. Man folgt der Beschreibung bzw. beim Wanderweg GPS-Tracks, die von verschiedenen Websites heruntergeladen werden können (einfach Internetsuche).                                        
                        

 Bildgalerie

 

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