Tellakopf (2527 m)

 

Gebiet Bündner Alpen/Sesvennaberge
Route Steig 6, weglos
Talort Taufers im Münstertal (1250 m)
Ausgangspunkt Parkplatz vor Egghof (1721 m)
Stützpunkt Tellaalm (2089 m)
Aufstieg ca. 806 Hm, 2 Stunden 15 Minuten
Abstieg ca. 806 Hm, 2 Stunden
Literatur/App Rochlitz, Karl-Heinz: Südtirol für Bergwanderer Band 1: Vinschgau, Tappeiner Verlag, ISBN 88-7073-092-1
Karten Tabacco 044 "Vinschgau-Sesvenna" 1:25000
Datum 03.05.2022
Begleiter Bernd
Typ/Schwierigkeit W1 (Blau) Schwierigkeitsbewertung
Persönliche Bewertung  **
ca. 7,9 km, Recht kurze Tour, aber gerade richtig für die erste Bergtour seit 3 Monaten. Habe ich auch gespürt. Hund des Egghofes hat uns begleitet und aufgepasst, dass wir uns nicht vergehen. :-) 

  • Es sind fast genau 3 Monate vergangen seit dem Sunnleitensteig und dem Unfall von Eli. Wir konnten seitdem nichts mehr unternehmen,  da es nach einem solchen Bruch sehr lange braucht, bis man wieder schmerzfrei und problemlos gehen kann. Heute habe ich das Auto zum Reifenwechsel zu meinem Vertrauensmechaniker in Schluderns gebracht und nutze die Gelegenheit erstmals seit langer Zeit wieder eine Bergtour zu unternehmen. Bernd kommt mit. Ich gebe das Auto ab und bekomme für den Tag ein Ersatzauto. Mit diesem fahren wir zum Ausgangspunkt der ausgesuchten Tour, nämlich dem Egghof oberhalb von Taufers im Münstertal.
    Um zwanzig  nach neun starten wir vom kleinen Parkplatz vor dem Egghof. Es geht auf dem Wirtschaftsweg zur Tellaalm. Der Weg ist im allgemeinen sehr steil mit nur wenigen Ausnahmen. Der Hund läuft immer voraus; er hat auch etwas zum Nagen gefunden und er legt sich zwischendurch immer wieder kurz nieder, nur um dann sofort aufzuspringen, sobald wir ihn überholen, und wieder die Führung zu übernehmen. Ich spüre meine dreimonatige Absenz vom Wandern vor allem in den Beinen; auch meine rechte Schulter mit der angerissenen Sehne traktiert mich, bis ich einen Modus vivendi gefunden habe und der Schmerz nachlässt. Bernd ist schneller als ich und wartet auf der Tellaalm auf mich. Auch der Hund hat sich immer wieder nach mir umgesehen. Auf der Alm tauschen wir die Schirmmützen gegen Kappen, da der Wind zugenommen hat. Wenn die Sonne scheint, ist es angenehm, aber sobald sie von Wolken verdeckt wird, kühlt der Wind doch vernehmlich. Nach der Alm geht es auf einem Steig weiter, der weniger steil als die Wirtschaftsstrasse ist. Bald kommt das Tellajoch und rechts daneben der Gipfel mit Wetterkreuz in Sicht. Am Joch wurde eine Struktur erbaut mit Angabe der umliegenden sichtbaren Gipfel. Wir halten uns nicht lange auf und gehen weiter; jetzt treffen wir auf vereinzelnte Schneefelder. Der Hund liebt diese, genau wie früher Elis und mein Hund Willi. Er gräbt im Schnee, wirft den Schnee mit der Schnauze in die Luft und rutscht die Felder auf dem Bauch ab. Hat sichtlich Spass. Nach 2 Stunden und 15 Minuten bin ich am Gipfel; Bernd 10 Minuten früher. Wir rasten und essen unsere Brote; der Hund ist der Meinung, dass wir ihn gefälligst zu füttern haben. Er bekommt von uns beiden jeweils Teile unserer Brote und auch der hartgekochten Eier (frisst sogar die Schalen!); er gibt uns das Gefühl, dass eigentlich jeder Bissen, den wir essen, ihm gehören würde. Alle Hunde scheinen diesbezüglich gleich zu sein, auch Willi hat uns immer bis in den Magen geschaut. Wir erinnern uns an die Besteigung der verschiedenen sichtbaren Berge und tratschen darüber. Das letzte Mal hier auf dem Tellakopf waren wir vor 9 Jahren. Nach einer knappen Stunde machen wir uns an den Abstieg. Der Hund immer voraus und zwischendurch kontrollierend, ob wir auch nachkommen. Wir trödeln und haben es nicht eillig. Bei einem Gedenkkreuz zur Erinnerung an den Unfall von Christian Rufinatscha am 06.10.1916, also vor über 100 Jahren (das Kreuz wurde im Jahr 2016 aufgestellt), verharren wir kurz; an einem Baum in der Nähe ist eine Plakette angebracht, die an das gleiche Unglück erinnert. Schlussendlich halten wir nochmal ein bei einer Metallplastik kurz vor dem Egghof, die auf einen neuen (?) Wanderweg hinweist (360° OBERVINSCHGAU Der abwechslungsreiche Rundwanderweg im Obervinschgau).  Am Hof angekommen verabschiedet sich der Hund, sieht uns noch kurz nach und verschwindet dann. Wir fahren nach Schluderns zurück, genehmigen uns ein alkoholfreies Hefe, Eis und Kaffee, holen das Auto ab und fahren nach Hause.
    Alles in allem eine schöne, kurze Wanderung, die unter der Woche keine anderen Wanderer sieht. Meine Kondition ist ja unterm Hund, aber das gibt sich vielleicht wieder. :-)
                          

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