Nach 3 Monaten Bergabstinenz geht es erstmals wieder in die Berge. Eingesichts der abgebauten Kondition und auch der Wettervorhersage wählen wir ein nahes Ziel, das nicht zu lange ist: die Mandelspitze in den Nonstaler Bergen, auf italienisch "Maddalene".
Um viertel nach acht in Meran los, nach Ulten und über das Hofmahdjoch geht es bis kurz nach der Abzweigung nach Proveis. In der ersten Kurve geht die Hofzufahrt zum Thalbauer ab; gleich am Anfang gibt es einen Parkplatz, aber wir entscheiden uns bis zur letzten Kurve vor dem Hof zu fahren. Dort ist normalerweise Platz für ein oder zwei Autos. Auf dem Weg dorthin überholen wir mit dem Auto eine Menge Wanderer auf der Strasse. Wir fürchten schon, dass alle Richtung Stierbergalm gehen, aber wie wir sehen werden, täuschen wir uns. Um 09:15 h starten wir zu Fuß. Am Thalbauer vorbei geht es über den Wirtschaftsweg Richtung Stierbergalm. Nach einer Stunde kommen wir an der Alm vorbei; zweimal hat uns ein Auto auf dem Wirtschaftsweg überholt; beide Autos stehen nun hinter der Alm. Die Markierung weist uns auf einen Steig, der nach rechts, nordöstlich führt. Es geht nun wieder etwas steiler aufwärts. Als sich das Gelände etwas zurücklegt, erreichen wir den Höhenweg mit der Markierung Nr. 133. Fünf Schritte weiter weist uns ein Pfeil auf einem Stein den Weg zur Mandelspitze. Inzwischen haben wir die Wolkengrenze erreicht und der Nebel hüllt uns ein. Die Sicht reduziert sich, aber reicht immer noch 10-20 m weit. Jetzt wird es wieder steiler und teilweise auch ausgesetzt. Es braucht sogar manchmal die Hände. Kurz unter dem Gipfel kommen uns zwei Wanderer im Abstieg entgegen und passieren uns in Sicherheitsabstand (COVID 19). Dann sind auch wir nach 2 1/4 Stunde am Gipfel. Mit Fotos ist nicht soviel, nur das Kreuz im Nebel. Wir packen den Proviant aus und rasten gemütlich. Langsam wird es kälter und die Finger frieren. Wir packen zusammen, ziehen Handschuhe und Mütze an und machen uns an den Abstieg. Kurz unter dem Gipfel kommen uns zwei Wanderer entgegen und ein kleines Stück weiter nochmal zwei. Wir halten alle brav Abstand. Als wir die Nebelgrenze unterschreiten, wird es langsam wärmer und wir verpacken Handschuhe, Mütze und Windjacke im Rucksack. Wir lassen uns Zeit, machen jetzt auch ein paar Fotos und erreichen die Stierbergalm. Es sind einige Leute da, wahrscheinlich bereiten sie die Alm für die Öffnung vor. Wir kürzen die ersten paar Kurven des Wirtschaftsweges auf dem alten Steig durch die Wiese ab und folgen dann wieder dem Weg. Gemütlich schlendern wir auf dem Wirtschaftsweg Richtung Tal. Nach 4 Stunden 20 Minuten Gehzeit sind wir wieder beim Auto.
Alles in allem die ideale Tour, um wieder mit dem Berggehen zu beginnen, wenn ich auch die nächsten beiden Tage ziemlichen Muskelkater in den Beinen habe (vom Abstieg wahrscheinlich, die Muskeln werden beim Radfahren nicht so beansprucht. Ziemlich ein paar Leute unterwegs. Wetter angenehm zum Gehen, Aussicht eher schwach.