Hinterer Kitzkogel (3059 m)

 

Gebiet Stubaier Alpen
Route Steig 30, weglos
Talort Moos (1109 m)
Ausgangspunkt Timmelsbrücke (1759 m)
Stützpunkt Timmelsalm (2000 m)
Aufstieg ca. 1340 Hm, 3 Stunden 40 Minuten
Abstieg ca. 1340 Hm, 2 Stunden 50 Minuten
Literatur/App -
Karten Tabacco 039 "Passeiertal" 1:25000
Datum 01.08.2019
Begleiter Bernd
Typ/Schwierigkeit W2 (rot) Schwierigkeitsbewertung
Persönliche Bewertung  ***
ca. 16,25 km, ab Timmelsalm weglos, zwischendurch Steigspuren und vereinzelnt Steinmänner, Schlussanstieg steil und am Kamm nimmt man die Hände zu Hilfe. Wir sind auf den eigentlichen Gipfel gestiegen und nicht auf den Wintergipfel mit Kreuz. Äußerst beliebt Schitour im Frühjahr, kann dann ziemlich eng werden beim Kreuz. Steiler Gipfelhang, lawinengefährdet, nur bei sicheren Verhältnissen oder als Firntour im Frühjahr, im Sommer praktisch kaum begangen.

  • Da Bernd im Urlaub ist, haben wir beschlossen, einmal unter der Woche eine Tour zu unternehmen. Das Ziel war schnell gefunden: der Hintere Kitzkogel. Bernd war noch nie oben und ich noch nie im Sommer. Außerdem war es nicht so weit zu fahren und Passeier ist ähnlich dem Vinschgau immer eine Tour wert. Und so eine halbe Idee, vom Hinteren Kitzkogel über den Kamm bis zur Scharte vor dem Scheiblehnkogel zu gehen.
    Um knapp nach sieben in Meran los und um 20 vor neun von der Timmelsbrücke. Vor uns ist schon eine Gruppe aufgebrochen, die aber anscheinend auf dem E5 unterwegs ist. Auf dem Wirtschaftsweg gehen wir eher gemütlich bis zur Timmelsalm. Bei der Timmelsalm queren wir über ei Brücke die junge Passer und über die Weide bis unter den Berg. Auf alten Steigspuren geht es in das Lange Tal. Bald überqueren wir den Bach und steigen an der anderen Bachseite steil aufwärts bis sich das Tal etwas öffnet. Dort finden wir wieder alte Steigspuren, denen wir folgen. Nach dem flacheren Teil folgt wie üblich wieder ein Aufschwung. Nach diesem dreht das Tal nach Norden. Die Wolken/Nebel sind in der Zwischenzeit gesunken und haben die Bergspitzen erreicht. Nach Verlassen der Vegetationszone finden wir neben den Steigspuren auch einzelne Steinmännchen. Ich erinnere mich,wie es hier im Frühjahr aussieht. Ganz schöner Unterschied. Vor uns breitet sich der Kessel aus, der den Talschluss bildet. Links von uns das Jochköpfl (schon zweimal oben), vor uns der Vordere Kitzkogel und schräg rechts der Hintere Kitzkogel. Die Namengebung "Vorderer" und "Hinterer" ist von österreichischer Seite zu verstehen. Unsere Anstiegsflanke ist offensichtlich und auch im Sommer sehr steil. Warum auch nicht. An einem See vorbei, der schattseitig von Schnee eingerahmt ist und auch noch teilweise eine Eisdecke trägt. Die Ränder letzterer schimmern hellblau aus dem Wasser. Die Steigspuren sind in der Zwischenzeit verschwunden. Kein Wunder; der Berg ist im Sommer eher selten begangen und die Flanke ist des Typs "2 Schritte vor und einer zurück". Man hinterlässt hier keine dauerhaften Spuren. Teilweise folgen wir alten Schneefeldern und teilweise weichen wir auf Geröll aus. Wir halten uns dabei an den Rändern zu den Felsen. Erst im obersten Teil queren wir den Hang unter einem Felsriegel nach links und kämpfen uns die letzten Meter zum Kamm hoch. Von hier aus liegt zu unserer Rechten das Gipfelkreuz auf dem Wintergipfel noch etwas entfernt und zur rechten Seite geht der Grat hoch zum Sommergipfel ohne Kreuz. Der Grat ist einfacher als er aussieht und bald sind wir am Gipfel, der von einem kleinen Steinmann gekrönt ist. Wir haben 3 Stunden und 40 Minuten gebraucht, wobei uns der Steilhang zum Kamm ziemlich Zeit und Kraft gekostet hat. Die Nebel umwabern uns und steigen und fallen fast im Minutentakt. Wir rasten und essen und überlegen, was wir tun wollen. Der letzte Anstieg hat uns, wie gesagt, einiges an Kraft gekostet und die Nebel lassen nur zwischendurch einen Blick auf den Wintergipfel und den Weiterweg frei. Für den weglosen Weiterweg über den Wintergipfel und den Hohlkogel zur Scharte mit weglosem Abstieg in den Talboden ist uns das Wetter, vor allem die Sicht, doch etwas zu schlecht und so entscheiden wir, auf dem Anstiegsweg wieder abzusteigen. Naja, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der Abstieg über den Steilhang ist zwar nicht so toll wie mit Schi im Frühjahr bei Firn, geht aber auch so schneller von sich als der Aufstieg. :-) Dann wandern wir das Lange Tal zurück, ganz gemütlich. Im unteren Teil vor der Timmelsalm wählen wir eine andere Variante. An der Alm lassen wir uns Bier und Kuchen schmecken. Die letzten Meter auf dem Wirtschaftsweg ziehen sich, da Beine und Kopf müde sind. Nach über sechs Stunde reine Gehzeit und über 1300 Hm sind wir wieder beim Auto. Wir waren früher etwas besser in Form. 1300 Hm hätten uns damals nicht so geschlaucht.
    Es war immer schon mein Wunsch den Berg auch im Sommer zu machen und auf den höheren Sommergipfel zu gehen. Und das Weglose garantiert, dass ein Berg selten begangen ist. Dies und die Tatsache, dass wir unter der Woche unterwegs waren, hat garantiert, dass wir den Berg für uns alleine hatten. Immer wieder schön.

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