Spizat (3088 m)

 

Gebiet Ötztaler Alpen
Route Steige 1, 4, weglos, 7, 2
Talort Matsch (1775 m)
Ausgangspunkt Glieshöfe (1810 m)
Stützpunkt -
Aufstieg ca. 1350 Hm, 4 Stunden
Abstieg ca. 1350 Hm, 3 Stunden 20 Minuten
Literatur/App Marchel, Maurizio: Einsame Gipfel in Südtirol Band 1 - 60 Ungewöhnliche Touren vom Vinschgau bis ins Wipptal, Tappeiner Verlag, ISBN 978-88-7073-644-1
Karten Tabacco 044 "Vinschgau-Sesvenna" 1:25000
Datum 16.07.2016
Begleiter Bernd, Willi der Hund
Typ/Schwierigkeit W3 (schwarz, Gipfelbereich)  Schwierigkeitsbewertung
Persönliche Bewertung  ***
ca. 17,5 km ; bis zu den Saldurseen markiert, dann weglos. Gipfel eher unscheinbar, ein Gipfelturm fast gleicher Höhe wie die anderen im Grat. Achtung eine Stelle II-III.
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    Es sind bereits wieder 3 Wochen vergangen seit der letzten Tour. Da in der Zwischenzeit der Sommer eingezogen ist und der Schnee geschmolzen sein müsste, wollen wir einen 3-Tausender versuchen. Der erste Vorschlag geht nach Schlinig (Schadler, Piz Rims, Piz Cristanas), aber da wir da schon öfter waren, fällt die Wahl zum Schluss auf den Spizat oberhalb der Saldurseen. Bernd war schon bei den Seen, aber noch nie auf diesem Gipfel und ich weder bei den Seen noch auf dem Gipfel.
    Um kurz nach halb acht geht es in Meran los und um 10 nach neun am Parkplatz unterhalb des Glieshofes. Es ist ziemlich frisch (4,5° C) und daher kommen Fleecehandschuhe und Mütze zum Einsatz. Der Steig 1 ist wegen Steinschlaggefahr geschlossen, wir gehen trotzdem. Bald entdecken wir den Grund der Sperre: der erste Bach hat bei einem der letzten Unwetter ziemlich viel Geröll den Berg heruntergebracht, stellt jetzt aber kein Problem mehr dar. Die Sperre ist jedoch geblieben. Ab der Abweigung bei der Inneren Matscheralm geht es dann zur Sache; hier legen wir Mütze und Handschuhe wieder weg, da der Weg ab hier steil in die Höhe führt. Erst 400 Hm weiter oben (2400 m) wird es wieder flacher. Nach dem Boden geht es wieder in die Höhe und das wiederholt sich noch ein Mal, bevor wir auf ca. 2800 m den ersten hellgrünen und größten Saldursee vor uns sehen. Der Weg verliert an Höhe und umrundet den See; dann geht das Spielchen wieder los. Aufwärts bis zum nächsten See und dann noch einmal bevor wir am Ufer eines schönen, kleinen Sees auf 2922 m stehen. Ab hier geht es weglos weiter; da es nur mehr ca. 100 Hm bis zum Grat sind und dann dort mehrere Gendarmen umgangen bzw. überklettert werden müssen, will ich Willi hier zurück lassen. Pustekuchen. Kaum sind wir 30 Hm weiter oben, fängt das Gewinsel und Gejaule an. Ich kehre um und hole den kleinen Schreier. Wir kämpfen uns durch den Schotter und über Steine bis zum ersten Gipfelturm. Da die nächsten Türme allle mehr oder weniger die gleiche Höhe aufweisen, beschließt Bernd, dass es für ihn reicht. Ich lasse Willi bei ihm zurück und gehe weiter. Die meisten Türme umgehe ich auf der rechten Seiten (Richtung Matscher Tal), einen überklettere ich (eine Stelle ist II-III) und dann bin ich nach insgesamt 4 Stunden auf dem Gipfel. Ich erkläre ihn zumindest zum Gipfel, da ihn einer kleiner Steinmann ziert. Ich kehre gleich um und dann gehen wir ohne weitere Rast bis zum kleinen See. Dort wird gerastet. Jeder bekommt zu essen und zu trinken, auch Willi. Er liegt anfangs erschöpft auf seiner Decke, bevor er dann zu fressen beginnt. Während unserer Rast kommt eine Vierergruppe an uns vorbei, die weiter zur Oberetteshütte geht (nehmen wir an, könnten auch über das Bildstöckljoch nach Schnals wollen) und bald danach insgesamt 6 Leute, die Richtung Saldurseen absteigen (wahrscheinlich von der Hütte kommend). In der Sonne ist es richtig angenehm, aber kaum kommt der Wind auf, wird es kalt. Für den Abstieg kommen daher die Windjacken und Handschuhe aus dem Rucksack. Langsam geht es abwärts; wie üblich zieht sich der Weg, im Gegensatz zu Willi, der ausnahmsweise mal nicht wie ein Verrückter nach unten zieht. Am letzten Saldursee, vor dem kurzen Gegenanstieg werden die Windjacken verräumt und bevor es endgültig nach unten geht, zeigt uns ein Blick zurück unseren Gipfel. Von hier sieht er wie ein richtiger Gipfel aus. :-) Der letzte Abstieg zur Inneren Matscheralm ist eine Qual; die Sonne brennt und hier geht kaum ein Windhauch. Willi bleibt immer wieder mal stehen und sucht ein schattiges Plätzchen für eine kurze Rast. Unten angekommen werden die Pfoten im Wasser gekühlt, bevor wir auf dem Wirtschaftsweg talaus hatschen. Wir sind alle froh, unten zu sein. 17,5 km, 1350 Hm und 7,5 Stunden sind genug. Im Glieshof gibt es ein alkoholfreies Hefe und einen Streuselkuchen mit Sauerkirschen und Sahne. Willi ist so ko, dass er nicht einmal einen anderen Hund anbellt.
    Der Gipfel ist sicher eher selten begangen, dazu ist er ab See zu unscheinbar und am Grat auch etwas zu schwierig, um viele Leute anzuziehen. An einem Tag wie diesem stellt er aber ein lohnendes, wenn auch anstrengendes Ziel dar. Der Ausblick ist grandios.

 Map

 

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