Wir hatten eigentlich vor den Piz Starlex zu besteigen, da aber bis Mitte der Woche ziemlich schlechtes Wetter mit Schneefall auf den Höhen herrschte, haben wir uns die Möglichkeit offen gehalten, vor Ort zu entscheiden und eventuell anstatt des Piz Starlex den Piz Terza zu machen.
Der Piz Terza ist zwar nur 150 m niedriger, aber im Gegensatz zum Starlex, der eine Rinne zum Gipfel aufweist, die bei Schnee ziemlich mühsam ist, gemütlicher. Bei der Anfahrt nach Taufers schien uns dann doch zu viel Schnee zu liegen, obwohl die Rinne selbst nicht einsehbar war. So beschlossen wir den Piz Terza zu machen.
Um kurz vor acht in Meran los und um 20 vor zehn in Lü. Über den Wirtschaftsweg geht es in gemütlicher Steigung zur Alp Valmorain und weiter zu einer zweiten kleine Alm, die in den schweizer Karten nicht mit Namen bezeichnet ist und ziemlich neu, wenn auch eher klein, aussieht. Ab da nur mehr ein Steig. Ab der Senke vor der Fuorcla Sassalba eine geschlossene Schneedecke. Bernd voraus und wir hinterher. Nach knapp drei Stunden kommen wir am Gipfel mit dem kleinen Holzkreuz an. Ein schweizer Paar ist bereits am Gipfel und macht Brotzeit. Wir gehen noch alle drei fast gleich hohe Erhebungen ab (nur ein paar Meter auseinander), um sicher zu stellen, dass wir sowohl den Piz Terza als auch den Piz Urtiola (laut Tabacco-Karte 2 m höher) bestiegen haben. Wir können den Piz Starlex perfekt einsehen und die Rinne wäre praktisch schneefrei gewesen. Macht nichts. Wir machen es uns dann selbst bequem in der warmen Herbstsonne. Nach ausgiebiger Rast geht es dann wieder an den Abstieg. Kurz bevor wir starten, kommt noch eine Wandererin alleine am Gipfel an. Über den Schnee geht es relativ schnell bis unter die Fourcla Sassalba. Ab da bummeln wir dann gemütlich zu Tale. Kurz vor Lü wurden entlang des Weges aus Baumstümpfen zwei Figuren herausgeschnitzt, ein Adler und ein Steinbock.
Auf der schweizer Grenze haben wir dann die üblichen Kleinigkeiten bei Conrad eingekauft und noch etwas getrunken. Ganz nett gesalzene Preise: für einen Kaffe, ein Glas Wasser und zwei kleine Bier über 10 Euro.
Alles in allem eine wunderschöne Herbsttour mit schönem Ausblick auf das Ortlermassiv und Sesvenna sowie die beiden Schitourenberge Piz Dora und Piz Daint. Warm und sehr sonnig (Elisabeth und ich hatten uns nicht eingecremt und daher einen leichten Sonnenbrand eingefangen).