Um 9 Uhr am Parkplatz nach dem Scheiteltunnel der Strasse nach Proveis los. Es handelt sich bereits um den zweiten Versuch. Wir wollten eigentlich gestern die Tour unternehmen. Bereits auf der Fahrt zum Hofmahdtunnel sahen wir auf den Gipfeln die Schneefahnen, was auf starken Wind schließen ließ. Der Wetterbericht hatte zwar kalten Nordföhn vorausgesagt, aber eigentlich eher nahe des Alpenhauptkammes. Kurz vor dem Tunnel lag dann eine große Fichte quer über der Straße. Über das Bankett konnten wir den Baum umfahren. Am Parkplatz angelangt stieg Bernd aus und öffnete die Heckklappe. Bevor ich aber selbst aussteigen konnte, schloss Bernd die Heckklappe und stieg wieder ins Auto mit dem Vorschlag umzukehren, da der Wind bereits hier am Parkplatz zu stark und kalt war. Wenn ein solcher Vorschlag von Bernd kommt, ist die Situation ernst. Ein sehr kurzer Eigencheck und Bernd hatte meine Zustimmung. Bei der Rückfahrt halfen wir als bekannte Gentlemen noch einer Dame den Baum zu umfahren. Heute am Tag darauf sind die Verhältnisse besser; kein Wind, dafür aber auch keine Sonne. Bedeckter Himmel. Wir starten und schlendern fast eben zur Cloz Alm; an dieser vorbei über eine neue Jeepspur Richtung Oberer Weißalm, die wir rechts liegen lassen. Im Clozner Loch zweigt links der Steig 5 ab, der dann direkt über den Südostrücken auf die Schöngrubspitze führt, die wir nach 1 Stunde 50 Minuten erreichen. Kurze Rast, ein Blick Richtung Hochwarth und wir entscheiden uns, umzuplanen. Die Ostflanke, durch die der versicherte Steig 22 auf den Gipfel führt, weist einigen Schnee auf und so entscheiden wir uns für die sichere Variante über den Spitzigen Kornigl und weiter zum Kornigl. Eine halbe Stundespäter sind wir am Spitzigen Kornigel. Wiederum nur einige Minuten Rast und dann geht es zum steilen Abstieg über den Südwestrücken Richtung Kornigl. Hierbei treffen wir die einzigen anderen Bergsteiger an diesem Tag. Über den langen Kamm zum Kornigl und da machen wir im Windschatten die erste längere Pause. Um nicht den ganzen Kamm wiederzurückgehen zu müssen, entscheiden wir uns weglos Richtung Süden abzusteigen. Schon bald finden wir aber einen unmarkierten Steig/Steigspuren, der uns im Clozner Loch wieder auf den Steig 5/7 führt. Nach insgesamt 4 1/2 Stunden sind wir wieder beim Auto.
Nette Bergtour, die wir beide schon mehrmals in beiden Richtungen durchgeführt haben (einmal war ich auch mit den Schiern auf der Schöngrubspitze) und die immer wieder recht nett ist. Nicht der Vinschgau, aber auch nicht schlecht. :-)