Nach mehreren Versuchen hat uns endlich auch das Wetter mitgespielt. Um nicht weiß Gott wie früh aufstehen zu müssen, wurde die Langtauferer Spitze ausgesucht. Um dreiviertel sieben hat mich Norbert zu Hause abgeholt und um sieben haben wir Verena auf der Töll mitgenommen. Nach einer gemütlichen Fahrt nach Kurzras haben wir noch Zeit gemütlich einen Kaffe zu trinken. In der Bar sind mehrere Schitourengeher und als wir wenig später bei der Bergstation des Teufelsegglift ankommen ist schon eine Riesengruppe des CAI dabei sich gletscherreif zu machen. Alle mit Sitzgurt und Schrauben am Gurt fragen wir uns, ob wir nicht etwas vergessen haben. Um halb neun starten wir dann in einer Reihe mit den Anderen vor und nach uns Teufelseggjoch. Dort entscheiden wir uns übers Teufelsegg zu gehen, obwohl eine Spur nach rechts zur direkten Abfahrt Richtung Gletscher geht. Ist uns aber für die Lawinenwarnstufe 3 zu steil und so folgen wir dem Großteil der anderen Schitourengeher über das Teufelsegg. Nach dem Teufelsegg entschließe ich mich mit Verena die Felle abzunehmen und in Schrägfahrt (mit ein paar Bögen) auf den Gletscherboden abzufahren. Norbert geht den anderen nach und stößt etwas später wieder zu uns. Am Gletscherboden, wo Verena und ich wieder die Felle aufziehen, treffen wir auf drei Eppaner, die ich kenne (darunter Hanny, die mit ihrem Mann Roland Touren das AVS St. Pauls führt). Auch sie sind ohne Gletscherausrüstung, was uns in unserer Entscheidung bestätigt. Sie spuren voraus und wir brauchen nur mehr einer schönen Spur in angenehmer Steigung folgen. Nach insgesamt 2 Stunden 20 Minuten sind wir am Gipfel. Die letzten paar Meter zum Gipfelkreuz sind heuer etwas ausgesetzt und so verzichten wir darauf. Es kommen noch einige andere Schitourengeher nach uns zum Gipfel und als wir später abfahren, beginnen noch zwei größere Gruppen ihren Aufstieg vom Gletscherboden. Bis dahin verhgeht allerdings noch ein bißchen Zeit. Wir rasten in der Sonne, genießen die Windstille und Wärme und beobachten den Großteil der Schitourengeher, wie sie in Kolonnen Richtung Weißkugel gehen. Ein paar kommen von der anderen Seite und steigen über den Nordostgrat auf. Kurz unter dem Gipfel lösen diese eine Lawine aus, wahrscheinlich durch ein paar Steine, die sie lostreten. Die Lawine geht die Ostrinne hinunter, scheint zuerst zum stehen zu kommen, gewinnt dann aber wieder Schwung als sie über einen Felsriegel rutsch. Die Lawine gefährdet niemanden, ist aber trotzdem beeindrucken. Schlußendlich starten wir zur Abfahrt. Die St.-Paulsner sind schon vor uns abgefahren, aber wir haben noch ausreichend Platz im Gipfelhang bis zum Gletscherboden unsere eigenen Spuren in den Pulver zu zeichnen. Super. Nach der Schlussschrägfahrt wird wieder aufgefellt und zum Teufelsegg aufgestiegen. Dort kommen die Felle das letzte Mal herunter und wir fahren die kurzen Hänge zur Piste ab. Im unteren Teil Firn!!! Über die Piste und teilweise daneben geht's zur Mittelstation, wo wir in der Teufelsegghütte ein Bier genießen. Bald fahren wir weiter über die Piste bis nach Kurzras. Der Schnee auf der Piste wird immer tiefer und schwerer zu fahren. Mein Knie protestiert, aber dann sind wir alle wohlbehalten beim Auto.
Ein Superschitourentag. Wetter, Schnee, alles hat gepasst. Das ist Schitourengehen!!