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Piz Cunfin (CH/I, 2904 m)


Gebiet Val da Camp, Livigno Alpen
Route Wirtschaftsweg, Route 728 SAC Schiführer
Talort Poschiavo (1021 m)
Ausgangspunkt Sfazù (1622 m)
Stützpunkt Saoseohütte SAC (1986 m)
Aufstieg bis Hütte ca. 400 Hm, 1 Stunden 30 Minuten, ab Hütte bis Gipfel ca. 920 Hm, 3 Stunden 30 Minuten
Abstieg ca. 200 Hm, 30 Minuten
Literatur SAC-Führer Skitouren Graubünden
Karten Skikarte der Schweiz SK 269 S Passo Bernina 1:50000
Datum 28./29.12.2010
Begleiter Picos Standortschitour
Schwierigkeit

S1 (blau) Schwierigkeitsbewertung

Persönliche Bewertung **
Schöne Schitour ohne größere Steilhänge in toller Umgebung.
GPS-Track  

 


Da ich heuer über Sylvester nicht in den Süden gefahren bin wie in den letzten Jahren (Belize und Baja California), habe ich mich entschlossen über Sylvester irgendwo ein paar Schitourentage auf einer Hütte zu verbringen. Vor Jahren war ich mit Picos auf der Maighelshütte in der Schweiz und da das damals ganz nett war, Anstieghabe ich wieder bei Pices Standortschitouren gebucht und zwar diesmal auf der Saoseohütte in der Nähe des Berninapasses (nicht auf der westlichen Seite, sondern auf der südöstlichen Richtung Livigno). Auch Ralph aus Hamburg, der schon auf der Maighelshütte dabei war, war wieder mit.
Wir haben uns um 12:00 h am 28.12.2010 beim Bernina-Hospiz auf dem Pass getroffen und sind dann auf verschneiter und rutschiger Strasse bis zum Weiler Sfazù auf der Südseite des Passes gefahren. Von dort in gemütlichen anderthalb Stunden bis zur Saoseohütte aufgestiegen. Ralph und ich haben uns dann gemütlich auf der Hütte eingerichtet, während der Bergführer Florian König, seine Freundin Bea und Clemens noch ein paar Höhenmeter Aufstieg und Abfahrt unter die Schi genommen haben.
Am nächsten Morgen gegen neun sind Florian, Bea, Clemens Hochwildeund ich zur ersten Schitour auf den Piz Cunfin gestartet. Ralph ist zurückgeblieben, da er noch mit einer Erkältung zu kämpfen hatte. Anfangs mit geringem Höhengewinn bis zum Plan di Giardin in der Nähe des Lagh da Val Viola, dann nach Norden bis zum Plan da la Genzana und weiter geradeaus nach Norden über verschiedene Hänge bis zum Gipfel. Ein Zweiergruppe überholt uns und eine andere Gruppe von drei jungen schweizer Freeridern (zumindest nach der Ausrüstung zu urteilen) ist knapp vor uns. Am Gipfel rasten wir bei praktisch wokenlosem Himmel und warmen Temperaturen. Wenig Wind.
NaAnstiegch ausgiebiger Rast starten wir zur Abfahrt. Anfangs noch ein paar Meter fester Pulver, der bald zu Plattenpulver mutiert. Ca. 100 Hm unter dem Gipfel verschneide ich im Harsch, komme mit den Schispitzen überkreuz und falle relativ langsam nach vorne. Ein brennender Schmerz in der linken Achillessehne (die bereits vorher etwas entzündet war) und meine Schitour (und die gesamte Schitourensaison und mehr) ist dahin. Achillessehnenriss. Ich versuche noch so langsam auf einem Bein abzufahren/abzurutschen mit der Idee bis Plan di Giardin zu kommen, wo mich der Hüttenwirt eventuell mit dem Skidoo abholen könnte. Alles um eine Hubschrauberbergung zuvermeiden. Nach ca. weiteren 100 Hm schmerzvoller Abfahrt und der telefonischen Aussage des Hüttenwirtes, dass er sowieso nicht mit dem Skidoo bis Plan di Giardin fahren könnte, da im Wald zu abschüssig, bleibt nichts anderes, als denHubschrauber zu rufen.Erst heisst es, dass infolge Hochwildeanderer Notfälle ein Hubschrauber erst in 2-3 Stunden kommen könnte (keingrößeres Problem, da Wetter, Verletzung und Ausrüstung die Wartezeit zulassen würde), dann wird meine Bergung aber auf dem Rückflug von einem anderen Einsatz eingeschoben. Bald bin ich in der Notaufnahme des Hospital Oberengadin in Samedan. Es dauer dann eine Weile, da die AnstiegNotaufnahme ziemlich überfüllt ist mitSturzpiloten von den verschiedenen Schigebieten. Neben mir ist ein Italiener mit einem dreifachen Bruch des Unterschenkels, der über Telefon mit seiner Familie berät, ob er sich sofort operieren oder nach Hause überstellen lassen soll. Eine nette Ärztin (Bernadette Berg) nimmt meinen Fallauf, ich werde mit Ultraschall untersucht und eine Röntgenaufnahme gemacht. Diagnose, wie erwartet, Riss der linken Achillessehne. Der leitende Arzt Dr. Nicola Biasca klärt mich auf und da er selbst diese Woche OP-Dienst hat und mich am nächsten Morgen operieren würde, entschließe ich mich, Hochwildemich sofort hier operieren zu lassen. Da ich die Sanitätskarte desitalienischen Gesundheitsdienstes bei mir habe, werden die Kosten direkt verechnet. Telefonisch verständige ich sicherheitshalber noch meinen Versicherungsagenten.
Am nächsten Morgen um halb zehn werde ich operiert und werde am darauffolgenden Tag (Sylvester) nach der Morgenvisiteentlassen. Aussicht: 8 Wochen Plastikschiene, nach insgesamt 3 Monaten normales Gehen, nach insgesamt 6 Monaten volle sportliche Aktivität (richtige Reha und normaler Verlauf vorausgesetzt). Schitourensaison2011 adieu. Naja, was solls.
AnstiegDa die Ärzte bereits wieder mit den Notaufnahmen voll beschäftigt sind, wird mirder Arztbericht nachgeschickt. Vor Ort kaufe ich noch die verschriebenen Medikamente ein (weiß nicht, ob in Meran mir eine Apotheke aufein schweizer Rezept hin diese Medikamente verkaufen würde und meine Hausärztin über die HochwildeFeiertage stören, will ich auch nicht; zwischen Meran erreichen,Verschreiben und Einkaufen würde auch einige Zeitvergehen und das an Sylvester, wojeder andere Gedanken hat) und fahre dann über denOfenpass nach Hause.Zum Glück hat mein AutoAutomatikgetriebe, bei dem ich den linken Fuß nicht brauche.Ansonsten hätte ich erstjemand zu Hause verständigen müssen und die Rückfahrt organisieren. Nicht der beste Moment des Jahres für so was. Jedenfalls gut nach Hause gekommen. Das Leben mit Krücken ist wieder zurück. :-(

 

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