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Valwellspitz (3360 m)
Gabelzspitz (3175 m)


Gebiet Ötztaler Alpen
Route Steige 7, weglos, aber markiert, weglos
Talort Matsch (1775 m)
Ausgangspunkt Glieshöfe (1810 m)
Stützpunkt Matscheralm (2045 m)
Aufstieg

ca. 1720 Hm, 4 Stunden 30 Minuten
Abstieg

ca. 1720 Hm, 3 Stunden 50 Minuten
Literatur

Nichts zuverlässiges; siehe im Text
Karten

Tabacco 043 "Vinschgauer Oberland" 1:25000
Datum

12.08.2015
Begleiter

Bernd
Schwierigkeit

W2 (rot)
Schwierigkeitsbewertung

Persönliche Bewertung ***
ca. 20 km ; markiert, aber in Karte nicht eingezeichnet; von Planeil aus ist ein Steig eingezeichnet, der aber nicht bis zur Valwell führt, sondern dann abbiegt und auf dem Gawelz endet. Toller Gipfel, der gegen Osten steil abfällt und die südlich gelegenen Gipfel um 200 m überragt. Super Rundblick.
GPS-Track

 

Da Eli und ich am Wochenende nach Kärnten zur Hochzeit ihres Cousins fahren, habe ich mir unter der Woche Zeit genommen, um auf den Berg zu gehen. Wir hatten einerseits Mastaun (ev. mit Malander) zur Auswahl und andrerseits die Valwellspitz (gibt einige verschiedene Schreibvarianten, ich habe miBild_1ch für diese entschieden). Ich hatte beide Gipfel seit zwei Jahrzehnten auf meiner Liste und mir auch damals schon Gedanken über die möglichen Anstiege (aufgrund der schweizer Landeskarten und der AV-Karten und von Fotos, die ich von Gipfeln in der Nähe geschossen habe). In der Zwischenzeit ist ein Anstieg auf den Mastaun im Führer von Marchel beschrieben und der Anstieg auf die Valwell markiert (von Matsch und Planeil aus). Schlußendlich einigen wir uns auf die Valwell von Matsch aus (sollte 200 Hm weniger aufweisen als von Planeil aus; ist aber Irrtum, da 100 Hm abzusteigen und auf dem Rückweg wieder aufzusteigen sind).
Am Samstag sind wir gegen dreiviertel sieben in Meran gestartet und dann um 10 nach acht vom Parkplatz los gegangen. Anfangs ein Stück auf dem Wirtschaftsweg zur Matscheralm, dann auf den Steig durch den Wald abgezweigt. Der Steig führt dann zu einer wenig genutzten Forststrasse (wie aus dem Gras ersichtlich ist), über die es in leichtem Gefälle zur Matscheralm geht. Von dort auf markiertem Steig aufwärts zum Steig 7, der in leichtem Auf und Ab talein führt. Auf der anderen Talseite ist schon von weitem die Obretteshütte sichtbar; erst gleicht sie einem großen Stein, erst als viel später die Sonne die Westseite der Hütte beleuchtet, werden Einzelheiten sichtbar. Beim SemmlerBild_2stein (oder Semblerstein) zweigt dann ein Markierung Richtung Mittergawelz ab. Bis zum Semmlerstein geht man fast eine Stunde mehr oder weniger eben talein. Der Stein ist auch nicht da, wo er auf der Tabaccokarte eingezeichnet ist, sondern viel weiter talein. Jedenfalls geht es nun bergauf. Anfangs muss man die Markierungen etwas suchen; später werden es mehr und auch Steigspuren werden erkenntlich. Zwischendurch legt sich das Gelände etwas zurück, dann steilt es wieder auf. Von rechts (südwest) kommt eine unmarkierte Steigspur herein. Das Gras bleibt zurück und Gestein nimmt überhand. Das Seitental dreht nun nach Norden und bald zweigt eine weiße Markierung zum Gawelz ab. Das kleine Kreuz war schon länger sichtbar; ziemlich genau südlich ist das viel größere Kreuz auf der Pleres sichtbar. Wir überlegen kurz, ob wir den Gawelz jetzt im Aufstieg mitneBild_3hmen sollen, entscheiden uns aber dagegen. Die rotweiße Markierung führt durch den Kessel und dann steil aufwärts zum Grat, der vom Gawelz Richtung Valwell führt und erreicht diesen ein Stück bevor von links der Grat von der Pleres einmündet. Hinter der Einmündung des Pleresgrates geht es kurz am Grat weiter und dann führt die Markierung abwärts nach Süden ins Valwelltal. Laut Beschreibung auf Internet (http://www.seilschaft.it/valvelspitze.htm) soll man nicht am Grat entlang Richtung Valwell steigen, sondern der Markierung folgend etwa 100 Hm absteigen und dann in der Südflanke wieder aufsteigen. Wir steigen ab und sind immer wieder versucht die Flanke zu queren, um Höhenmeter zu sparen, aber es ist nicht sinnvoll. Bald erreichen wir ein paar kleine Schneefelder, über die zuerst der Abstieg und dann der Beginn des Aufstieges etwas erleichtert wird. Die Steigspuren und Markierungen leiten unter Ausnutzung des Geländes aufwärts. Zwischendurch legen wir Hand an den Fels, aber es ist nie problematisch. Die letzten Meter zum Gipfel führen dann durch leichtes flaches Gehgelände zum Gipfel. Dort sind bereits zwei Vinschger beim Marenden auf dem Marmortisch (dazu mehr auf Seilschaft.it). Wir rasten, ratschen mit den beiden anderen und genießen den AusBild_4blick. Der Himmel ist bewölkt und es ist nicht warm. Bis wir uns zum Abstieg rüsten, sind meine Fingerchen ganz nett eingefroren. Bei der Eintragung in das Gipfelbuch wird ein ganz nettes Gekrakel daraus. Wie wir aus dem Buch ersehen, waren an diesem Tag auch schon zwei Pusterer aus dem Planeiltal auf dem Gipfel (hatten im Tal gezeltet und wollten am nächsten Tag auf den Danzebell). Ganz nett überlaufener Gipfel: sechs Leute mitten in der Woche am Gipfel :-). Der Abstieg ist einfach und bald sind wir beim Wideraufstieg zum Grat; geht natürlich langsamer. Wir überschreiten den Zusammenschluss des Grates und steigen am Gawelzgrat ein Stück ab, bevor wir uns entscheiden müssen, ob wir den Gawelz mitnehmen oder nicht. Die Vinschger hatten ihn schon im Aufstieg mitgenommen, waren aber nicht auf dem Grat weitergegangen (da laut ihnen zu brüchig), sondern abgestiegen und der Markierung gefolgt. Wir stiegen auf die erste Erhöhung (in gewissem Sinne die Innere Gawelzspitze, da der höchste Punkt im Kamm; der auf der Karte benannte Gawelz ist die letzte und eigentlich niedrigste Erhöhung im Kamm), da diese recht einfach zu ersteigen war. Von der Spitze aus entschieden wir uns dann, weiterzugehen. Die nächste Erhöhung wurde in Gehrichtung (Osten) rechts, also südlich, umgangen, die restlichen Erhöhungen dann links (nördlich). Wir sind dann genau unter dem Gipfel herausgekommen und die letzten 10 Hm wieder aufgestiegen; hierbei ist Hand an den Fels zu legen (aber einfach). Am Gipfel dann das gleich kleine Kreuz wie auf dem Gawelz. Die Vinschger, die direkt abgeMapstiegen sind, befinden sich schon weit unten. Wir folgen der weißen Markierung bis sie auf die rotweise Markierung trifft und dann geht's langsam abwärts bis zum Semmler Stein. Dort ist ein Brunnen mit gutem Wasser. Auf Steig 7 hatschen wir dann talaus. Ungefähr beim Mutthüttl versuchen wir abzukürzen und direkt abzusteigen. Gelingt nur teilweise. Auf der Matscheralm trinken wir ein pusterer Weißbier, bevor wir auf dem Wirtschaftsweg zum Auto wandern. Nach fast neun Stunden Gehzeit, mehr als 20 km Wegstrecke und über 1700 Hm erreichen wir den Ausgangspunkt. Beim Glieshof gibt's dann das obligate alkoholfreie Hefe und wir wechseln auch noch ein paar Worte mit den Vinschgern, die auch dort eingekehrt sind.
Alles in allem eine tolle Tour auf einen Supergipfel; sicher einer der Höhepunkte des Bergsommers. Wie ich am Abend dann feststellen muss, hat mir mein linkes Knie die Tour übel genommen. Es ist voll Wasser und schmerzt ziemlich. Ich brauche dann fast drei Wochen, um es wieder etwas aufzupäppeln. Aber trotzdem, eine super Tour.
Noch ein paar Worte zu den Angaben in verschiedenen Führern. Der Gipfel wird meines Wissens nur in zwei Führern abgehandelt. Beide sind nur mehr antiquarisch erhältlich. Der eine Führer ist Band 1 der Rpdfeihe "Südtirol für Bergwanderer" von Karl-Heinz Rochlitz, Tappeiner Verlag 1990, der andere der Band "Ötztaler Alpen" von Heinrich und Walter Klier, 9. Auflage 1985, in der Reihe "Alpenvereinsführer" im Rotherverlag. Tja, was den AV-Führer angeht, habe ich ein pdf beigefügt; jeder kann sich selbst eine Meinung bilden. Die Anstiegsbeschreibungen sind wahrscheinlich unverändert aus der 1. Auflage von 1953 übernommen und führen alle über die Grate, wobei noch Gletscher und Firnschneiden erwähnt werden, die es schon lange nicht mehr gibt. Ich nehme mal an, dass zu der Zeit der Berg effektiv über die Grate bestiegen wurde. Anders ist es im Falle von Rochlitz; so sehr der Author bei seinen anderen Anstiegsbeschreibung korrekt vorgegangen ist und diese auch wahrscheinlich selbst bestiegen hatte, so sehr ist aus seiner Beschreibung ersichtlich, dass er diese Gipfel nie selbst bestiegen hat. Er schreibt wortwörtlich (Seite 164, Kennzahl 761): "Pleresspitze (3188), Valvelspitze (3359 m), und Gabelzspitze (3329 m): Wenig spektakuläre, einsam Gipfel. Für geübte Berggeher auch ohne Anstiegsbeschreibung leicht zu besteigen." Während die Pleresspitze relativ leicht zu besteigen ist, aber zu der damaligen Zeit einige Wegfindungskapazität erforderte (keine Markierung, keine Steigspuren, eher Schitourenziel), kann man bei der Valvelspitze nicht von einer für Bergeher einfachen Besteigung sprechen. Ohne Markierung braucht es schon ziemliche Erfahrung den richtigen und leichtesten Weg zu finden und selbst dann ist zwischendurch Hand an den Fels zu legen. Mit Gawelzspitze meint er wahrscheinlich die Nördliche Valwellspitze, da diese auf der Schweizer Landeskarte 1199bis "Piz Lad", 1:25000 als "Cima di Gawelz di dentro" bezeichnet wird. Soweit ich mit dem Fernglas erkennen konnte dürfte eine Ersteigung aus dem nördlichen Seitental (ehemaliger Gawelzferner) am ehesten möglich sein, aber einfach dürfte es nicht sein. Vom Schnalser Schartl aus eher schwierig (für einen Bergwanderer, vielleicht nicht für einen kletternden Bergsteiger). Aber was soll's; es haben schon bekanntere Führerauthoren Führerlatein niedergeschrieben.

 

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