Ich hatte anfangs der Woche eine Magenverstimmung und lag ein paar Tage im Bett. Daher wollte ich eine nicht zu anstrengende Tour unternehmen. Schon länger hatte ich die Idee, den Tschögglberg zu überschreiten, ausgehend vom Parkplatz Schermoos zwischen Mölten und Jenesien über die Stoanernen Mandln, Karköfele und Spieler bis nach Falzeben. So aus dem Gedächtnis sollten nicht allzuviele Höhenmeter zusammenkommen. Ich hatte zwar so im Hinterkopf, dass es etwas länger werden würde, aber wie schon öfter habe ich nicht weiter nachgedacht. Ich war auf allen Gipfeln schon oben gewesen, mehrmals und auch schon auf zweien am gleichen Tag und von daher war die Tour nach Erinnerung nichts Großes. Naja, Großes nicht, aber lang und der Schnee hat die Tour noch länger gemacht.
Jedenfalls am Sonntag nach Falzeben gefahren, dort mein Auto abgestellt und mit Bernds Auto weiter zum Parkplatz Schermoos. Da ist uns dann aufgefallen, dass das Ganze doch recht lang werden würde. Kurz vor 9:00 h beim Parkplatz Schermoos los; Wetter gut, zwar warm für die Jahreszeit, aber um diese Tageszeit im Schatten doch frisch. Da Bernd seine Schneeschuhe zu Hause vergessen hatte, habe ich meine auch im Auto gelassen. Wir beschließen über die Strasse bis zum Egger zu gehen, da wir dadurch schneller in die Sonne und damit die Wärme kommen würden. Beim Egger zweigt dann der Wanderweg ab. Über Wiesen und Forstwege geht es gemütlich zum Möltner Joch und weiter zur Möltner Kaser. Wir begegnen nur zwei anderen Wanderern. Willi an der Leine zieht in alle Richtungen, was das Gehen etwas anstrengend macht. Heute auf dieser Tour aber kein Problem. Hinter der Möltner Kaser geht es dann etwas steiler bergan und bald finden wir auch Schnee. Jetzt oberhalb der Baumgrenze kann Willi von der Leine und das Gehen wird für mich leichter. Nach 2 Stunden sind wir am ersten Gipfel. Hier sind dann eine Menge Leute und es kommen von allen Richtungen neue nach. Wir halten uns nur kurz auf und weiter geht's. Abstieg zum Auener Joch. Bis hierher ist der Weg schön ausgetreten und wie gesagt eine Menge Leute unterwegs. Nach dem Joch beim Aufstieg zum Kreuzjoch waren noch kaum Leute unterwegs, wie uns die Spur verrät. Einige wenige kommen uns entgegen. Bernd ist schneller als ich und Willi wartet immer wieder auf mich, um dann wieder zu Bernd zu laufen. Auf diese Art und Weise macht er natürlich mehr als die doppelte Strecke. Kurz unter dem Joch quert Bernd direkt in die Senke vor dem Karköfele. Nicht die beste Entscheidung, da an den windabgewandten Stellen der Schnee recht tief liegt. In der Senke treffen wir dann auf die Spur eines Einzelnen, der vor uns auf das Köfele gegangen ist, möglicherweise schon vor Tagen. Am Karköfele sind wir dann alleine und jetzt rasten wir ausgiebig. Die Hälfte des Weges liegt hinter uns. Nach ca. einer Stunde machen wir uns wieder auf den Weg. Zurück zum Kreuzjoch (mit Gegenanstieg) und dann weiter zum Kreuzjöchl und Spieler. Wir sehen aus der Ferne einige wenige Wanderer, aber als wir nach anderthalb Stunden am Spieler ankommen, sind wir auch dort alleine. Wieder nur kurze Rast und dann geht's Richtung Meraner Hütte. An der Kirchsteigeralm vorbei erreichen wir den Wirtschaftsweg, der uns an der Rotwandhütte und der Zuegghütte vorbei bis nach Falzeben führt. Nach fast sieben Stunden reiner Gehzeit sind wir am abgestellten Auto. Bevor wir losfahren gönnen wir uns noch ein alkoholfreies Hefe. In der anbrechenden Dunkelheit fahren wir über Hafling und Vöran zurück zum Parkplatz Schermoos. Einige Autofahrer können in der Dunkelheit anscheinend nicht so recht die Abstände einschätzen, jedenfalls fahren mir entgegenkommende Autos zweimal den linken Spiegel kaputt (der erste Fahrer ist in einer Kurve in der Straßenmitte, bei der zweiten Fahrerin waren wir beide Schuld).
Insgesamt eine nette Tour, wenn auch deutlich länger als erwartet und infolge des Schnees auch recht anstrengend. Aber dafür waren mit Ausnahme der der Stoanarnen Mandln relativ wenige Leute unterwegs. Auf diesen Wegen eine Seltenheit.