unterwegs - home
Über mich
Alpen
Weltweit
Verschiedenes
Links
Kontakt

 

Google

World Wide Web http://imnordenunterwegs.com

 

 

Scheiblehnkogel (3060 m)

Gebiet Stubaier Alpen
Route Steig 30, unnummerierte, markierte Steige
Talort Moos (1109 m)
Ausgangspunkt Timmelsbrücke (1759 m)
Stützpunkt Timmelsalm (2000 m), Siegerlandhütte (2710 m)
Aufstieg ca. 1630 Hm, 5 Stunden 15 Minuten inkl. 250 Hm Abstieg
Abstieg ca. 1380 Hm, 3 Stunden 22 Minuten
Literatur  
Karten Tabacco 039 "Passeiertal" 1:25000
Datum 18.08.2013
Begleiter Eli, Bernd
Schwierigkeit

W2 (rot) Schwierigkeitsbewertung

Persönliche Bewertung ***
ca. 21 km, lang, durch unseren Direktabstieg haben wir uns ca. 4 km und 250 Hm Ab- und Wiederaufstieg erspart; schöner Gipfel, da Hausgipfel der Siegerlandhütte von dieser aus oft erstiegen, aber immer noch nicht überrannt; dazu ist auch die Hütte etwas zu abgelegen und als Tagestour wie gesagt lang. Schöne Aussicht auf das Hochstubai.
GPS-Track  

Jede Woche das Gleiche: wohin am Wochenende? Da sowohl Bernd als auch ich eher faule Bazillen sind und nicht weiß Gott wie weit fahren wollen (also eigentlich nicht faul sind, sondern nur umweltBild_1bewußt :-)) und ich keine große Begeisterung für die Dolomiten im Hochsommer aufbringe, beschränkt sich unsere Zielsuche praktisch auf die westliche Landeshälfte. Darüberhinaus gehen wir von unserer Erinnerung aus, d.h. Touren, die wir schon mal gemacht haben, fallen uns als erste ein. Gefühlsmäßig war Vinschgau mit Seitentälern heuer schon öfter dran, Ulten fiel wieder mal durch den Rost und so fiel unsere Wahl auf das Passeier. Wanderbare 3000er mit vertretbaren Höhenunterschieden sind dort praktisch nur Richtung Timmelsjoch zu finden und so habe ich den Scheiblehnkogel vorgeschlagen. Ich war erst einmal dort oben und zwar zu HochunsBild_2erfrau vor 10 Jahren (15.08.2003) mit Giulio. Wir sind damals direkt durch ein steiles Kar (Beillöcher) zu einem namenlosen Joch zwischen Hohlkogel und Scheiblehnkogel weglos aufgestiegen und von dort zum Gipfel. Weiter zur Siegerlandhütte und am nächsten Tag zum Schrakogel und Jochköpfel und dann zum Timmelsjoch abgestiegen. Dieses Mal wollten wir über die Windachscharte und an der Siegerlandhütte vorbei unseren damaligen Abstiegsweg nehmen und, falls es die Verhältnisse zulassen würden, über unseren damaligen Aufstiegsweg absteigen. Ein oberflächlicher Blick auf die Karte in meinem Handy machte alles klar; Bernd und Eli waren beide noch nie oben gewesen und so war das Ziel klar.
Um knapp vor halb neun ging es von der Timmelsbrücke los. Zuerst auf dem Wirtschaftsweg zur Timmelsalm, dann auf dem Steig 30 an den Timmler Wasserfällen vorbei und über verschiedene GelBild_3ändewellen zum Schwarzsee. Bald nach dem Schwarzsee (an dem gerade ein anderer Wanderer, der wahrscheinlich von der Müllerhütte kam, sein Morgenbad beendet hatte) ging es links ab. Der Steig zur Windachscharte schraufte sich steil im Zigzag die Bergflanke empor. An der Scharte angekommen ging es nicht gleich bergab, sondern nochmal 100 Hm rechts am Grat empor (beim Blick auf die Karte glatt übersehen), bevor es dann in den flachen Kessel vor der Siegerlandhütte hinunter ging. Um Weg zu sparen, gehen wir dann nicht auf dem Steig weiter zur Hütte, sondern schneiden weglos zur Bergrippe westlich des Östlichen Scheiblehnferners ab. Was wir auBild_4f der Karte auch übersehen hatten, war die Tatsache, dass wir 150 Hm unter die Hütte absteigen mussten (bereits 250 ungeplante Höhenmeter). Zumindest haben wir planmäßig den Steig zum Gipfel gefunden. Über Steine geht es Richtung namenloser Scharte zwischen Hohlkogel und Scheiblehnkogel. Zwischen den Steinen ist immer wieder ein Stückchen Steig. An der Scharte angekommen, beruhigt uns ein Blich hinunter. Begehbar. Weiter geht es auf den Gipfel. Wir sind alle ein bißchen besorgt, da dunkle Wolken am Himmel drohen, und wollen anfangs die Rast am Gipfel kurz halten. Zum Glück verziehen sich die Wolken relativ schnell und so können wir in Ruhe essen und Fotos schießen. Aus demGipfelbuch entnehmen wir, dass die Gruppe, die wir in der Nähe der Hütte im Abstieg gesehen haben, über den Hinteren Kitzkogel und den Hohlkogel auf den Gipfel gestiegen ist (Ziel für die Zukunft, da der Gratübergang machbar aussieht). Kurz bevor wir abBild_5steigen, kommen ein drei deutsche Bergsteiger auf den Gipfel. Bald sind wir dann an der Scharte und steigen, zuerst einzeln (um das Steinschlagrisiko zu minimieren) ab; bald sind wir aus dem Gefahrenbereich herausen und steigen über Steigspuren ab. Auf einem wasserdurchflossen Boden wächst flächendeckend Wollgras, das zum Fotographieren einlädt. Weiter geht's bis zu einer neuen Hüterhütte und von dort ist es nicht mehr weit zum Anstiegsweg, den wir kurz vor der Timmelalm erreichen. Auf der Alm gönnen wir uns Hefe und hausgemachten Kuchen. Anschließend schlendern wir den Hüttenweg bis zum Auto, das wir nach über acht Stunden reine Gehzeit erreichen.
Alles in allem eine wunderschöne Tour auf einen von südtiroler Seite ganz sicher selten bestiegenen Gipfel (auch von österreichischer Seite ist er sicher nicht überrannt, da er als Tagestour noMapch länger ist und die Siegerlandhütte zwar eine schöne Hütte, aber auch nicht überrannt ist). Die Tour ist lang und mit beträchtlichem Höhenunterschied; falls man den Anstiegsweg zurück geht (und nicht unsere Abstiegsvariante wählt) erhöhen sich die Gehzeit auf sicher über 10 Stunden und der Höhenunterschied auf über 1900 Hm. Wir hatten uns gewaltig verschätzt (kommt davon, wenn man nur flüchtig auf die Karte schaut und den Rest aus der Erinnerung zusammenschustert!), aber schlußendlich haben wir alles problemlos geschafft. Eli hat die etwas ausgesetzten Stellen und den Abstieg durchs Kar bravourös gemeistert.

Achtung: Diese Abstiegsvariante ist nur für erfahrene Bergwanderer, steil, loses Geröll, daher Steinschlaggefahr. Bevor Einstieg in Rinne, bitte eigenverantwortlich abschätzen, wie die Verhältnisse sind und ob die eigenen Fähigkeiten ausreichen.

 

Top

Diese Webpräsenz verwendet Cookies. Bitte lesen Sie die Erklärung zum Datenschutz.
 
Impressum