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Grand Tetons

Frühjahr 2007

Datum
Tourengebiet

04.-12.04.2007

Tagesschitouren in den Grand Tetons

Abreise:

Um 01:45 h Meran am 04.04.2007

Ankunft:

Um 15:39 h Jackson Hole am 04.04.2007
Abreise:
Um 12:18 h Jackson Hole am 11.04.2007

Ankunft:

 

Um 20:00 h Meran am 12.04.2007

Kurzbeschreibung:

 

 

Ich habe die Gegend aus vier Gründen ausgewählt; einmal, weil es laut Berichten und Fotos ein Superschitourengebiet mit vielen Touren von leicht bis sehr schwierig sein sollte, zweitens, weil viele Touren als Tagestouren von mit dem Auto erreichbaren Startpunkten durchzuführen sind, drittens, weil der Talgrund Überwinterungsbereich für Wapitis, Büffel, Elch und Bergschafen ist und viertens, weil gleich zwei Nationalparks (Grand Teton NP und Yellowstone NP) in unmittelbarer Nähe liegen.

Tja, alle Theorie ist grau. Alles obgenannte stimmt in der Theorie, meine Praxis war dann etwas anderes. Kurz zusammengefasst: falsches Jahr, falsche Zeit, falsches Wetter!

Falsches Jahr: Der Winter 2006/07 war nach allgemeiner Aussage einer der schneeärmsten der letzten Jahre; bei meiner Ankunft lag so wenig Schnee wie sonst erst Ende Mai.

Falsche Zeit: Trotz Ostern war so etwas wie absolute Nebensaison der Nebensaison; die halben Betriebe waren geschlossen, das Schigebiet schloss nach drei Tagen, die beiden Nationalparks waren geschlossen und alle Tourveranstalter, die während des Winters Tagestouren zur Wildbetrachtung in die Parks anbieten, hatten sich ebenfalls bereits in den Frühjahrsschlaf begeben. Ein Schitourenveranstalter, bei dem ich einen 3-Tages-Trip auf seine Hütten buchen wollte, bekam außer mir keine weiteren Gäste und so fand auch dieser Trip nicht statt. Die ganze Gegend war auch vom optischen her in der Nebensaison; der Schnee im Talboden gegangen, der Frühling noch nicht da, alles trostlos braun.

Falsches Wetter: Nach den ersten drei Tagen, die akzeptables bis gutes Wetter boten, schlug das Wetter um und die nächsten Tage boten einen täglichen Mix von Regen, leichtem Schneefall, kurze sonnige Abschnitte und viel Wolken (ein Wetter wie in Island, alles am gleichen Tag).

Zu allem Überfluss kamen meine Schi nicht mit mir an und das gebuchte Auto war in Jackson, Missouri, bereit gestellt und nicht in Jackson Hole, Wyoming.

Klingt, als wäre der Trip ein absoluter Reinfall gewesen. Naja, es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Die Schi wurden noch in der Nacht nachgeliefert und ein Auto habe ich auch erhalten (wenn auch zwischenzeitlich auf eigene Spesen, auf deren Rückerstattung ich nach 3 Monaten noch warte!). Bei der Fahrt vom Flughafen nach Jackson Hole standen am Straßenrand 4-5 Büffel; ich habe natürlich nicht gehalten, um sie zu fotografieren, da ich dachte, die Viecher würde ich noch öfter sehen. Fehlanzeige; erst am letzten Tag wieder bei der Fahrt zum Flughafen ließen sich wieder Büffel sehen.

Am nächsten Tag bin ich gleich zum Teton Pass aufgebrochen und habe eine erste kurze Schitour unternommen.

Am Tag darauf bin ich auf 25 Short, einen wenig ausgeprägten Gipfel im Kamm, der zum Buck Mountain führt. 25 Short deswegen, weil dem Gipfel 25 Fuß zur Höhe von 10000 Fuß fehlen. Auf der morgendlichen Fahrt zum Trailhead stand am Straßenrand in der Dämmerung ein Elch.

Am dritten Tag wollte ich eigentlich auf den Mt. Albright, habe mich aber dann mit dem Vorgipfel Wimpy's Knot zufrieden gegeben.

Der vierte Tag war als Rasttag geplant, den ich auch gebraucht habe, da ich in den ersten Tagen den Jetlag doch etwas gespürt habe. Eigentlich war geplant gewesen, dem Yellowstone NP einen Besuch abzustatten, aber siehe oben. So bin ich auf eigene Faust zum Park gefahren (bis zur geschlossenen Schranke des South Entrance). Nicht gerade aufregend, aber entlang der Straße waren mit dem Fernglas mehrere Herden von Wapitihirschen zu sehen. Da es Frühjahr war, natürlich ohne Geweih. Die Viecher sind imposant, aber ohne Geweih geht doch ein bisschen Eindruck verloren.

Am fünften Tag wollte ich, da eher schlechtes Wetter, einen Tag auf der Piste einlegen (der Schipass war in meinem Packet inbegriffen). Aber denkste! Ich hatte mich verrechnet, das Schigebiet hatte am Ostermontag geschlossen. Übrigens ist Teton Valley, das Retortendorf am Fuße des Schigebietes, im Frühjahr ohne Schnee ein absolut grauslicher Anblick.

Da am sechsten Tag das bescheidene Wetter anhielt, bin ich wieder ein bisschen durch die Gegend gefahren. Diesmal gab es eine Herde von Bergschafen in Straßennähe zu sehen. Ich konnte sie aus dem Autofenster fotografieren.

Beim Abflug wurde mir und noch zwei Ausländern die Ehre zu teil, eine Leibesvisitation über uns ergehen zu lassen (in diesen Provinzflughäfen scheint Ausländern besondere Aufmerksamkeit geschenkt zu werden; vielleicht ist die Arbeit sonst zu langweilig); auf dem Flughafen von Denver musste dann auch die Ausreise noch mal bestätigt werden (Homeland Security!!)

Tja, was spricht für den Trip und Jackson Hole: die Erreichbarkeit der Touren (sind alle eher steil), der Superfirn auf den langen Hängen, das Wildlife (Nordschweden ist im Vergleich dazu ausgestorben), die Freundlichkeit der Bewohner und die Berge, die aus dem flachen Talboden ziemlich steil auf über 4000 m ansteigen (Grand Teton und einige andere).

Was spricht gegen Jackson Hole: es liegt in den Vereinigten Staaten und mich bei jeder Ein- und Ausreise wie einen Verbrecher behandeln zu lassen, stinkt mir so langsam. Früher wurde man wie ein potentieller (etwas unerwünschter) Einwanderer behandelt (ging ja noch); in der Zwischenzeit hat man den Status eines Terroristen, der seine Unschuld erst nachweisen muss.

 

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Datum
Tourenziel
05.04.2007
Mount Glory, 10086 ft
Start:
Teton Pass 8680 ft, 09:10 h
Aufstieg:
1600 ft (ca. 500 Hm), ca. 1 st 10 min
Abfahrt:
1600 ft (ca. 500 Hm), ca. 0 st 15 min
   
Kurzbeschreibung:


Da ich erst am Tag vorher angekommen bin, habe ich eine kurze Mt. Gloryund leicht erreichbare Tour ausgewählt. Die Tour startet direkt vom Parkplatz am Teton Pass aus. Wie die Spuren zeigen, gehen die meisten mit den Schi am Rücken in Falllinie den Rücken bis zum Gipfel. Ich bin zuerst Aussicht vom Gipfeltraditionell mit Schi am Fuß gestartet, nur um dann kurz darauf die Schi ebenfalls am Rucksack zu montieren und zu Fuß die Falllinie hinaufzusteigen. Vom Gipfel aus kann man viele verschiedene Abfahrtsmöglichkeiten erkennen, so dass man mit den entsprechenden Wiederaufstiegen (oder mit Autostop von der Passstraße aus) auch ganz leicht einen vollen Tag füllen Abfahrtsmöglichkeitkann. Ich nehme die direkte Route zum Parkplatz zurück. Die Route ist im oberen Drittel eher steil (~ 33° - 35° geschätzt), der Schnee anfangs etwas hart, dann super Firn und kurz vor dem Pass leicht matschig. Für den ersten Tag ausreichend.

 

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Datum
Tourenziel
06.04.2007
25 Short, 9975 ft
Start:
Trailhead Taggart Lake 6629 ft, 07:00 h
Aufstieg:
3346 ft (ca. 1020 Hm), ca. 4 st 20 min
Abfahrt:
3346 ft (ca. 1020 Hm), ca. 1 st 00 min
Kurzbeschreibung:

Laut verschiedenen Beschreibungen eine der leichtesten Skitouren im Park. Der Name selbst (25 Short) ist auf der Karte nicht verzeichnet; er stammt daher, dass der Gipfel, die letzte, wenig ausgeprägte Erhebung im Kamm, der vom Buck Mountain zuerst nach Osten, dann nach Nordosten zieht, 9975 Fuß, also 25 Fuß weniger als 10000 Fuß misst.
Nach einer morgendlichen Fahrt von ca. 15 Meilen nordwärts (die letzten 3 Meilen davon im Park, im Winter keine Maut, da geschlossen), starte ich um 7 Uhr morgens am Parkplatz des Trailheads Bradley-TaggartAnmarsch Lake. Infolge des wenigen Schnees der liegt, gibt es anfänglich keine Schispur, die mich leiten könnte. Nachdem ich mich eine halbe Stunde Richtung Bergfuß durchgekämpft habe, finde ich dann eine Spur, der ich weiter folge. Die Spur windet sich durch das Unterholz und einzig die Tatsache, dass dies offensichtlich eine Aufstiegsspur ist und ich keine Abfahrtsspur sehe, lässt mich hoffen, dass es einen besseren Weg abwärts gibt. Am Bergfuß angekommen steigt die Spur steil bis sehr steil einen bewaldeten Rücken hinauf. An den schattigen Stellen findet sich sogar Pulverschnee. Nach knapp vier Stunden lichtetBuck Mountain sich der Wald immer mehr und die letzte halbe Stunde geht am breiten Kamm entlang zum Gipfel. Ziemlich genau im Westen erhebt Buck Mountain sein Haupt. Über die genau einsehbare WSW-Flanke kann man mit Schi zum Gipfel aufsteigen und abfahren.
Kurz bevor ich mich für die Abfahrt rüste, kommt eine weitere Soloschitourengeherin direkt über die Osthänge zum Gipfel. Da sie am Gipfel nur kurz rastet, schließe ich mich ihr für die Abfahrt an, da sie offensichtlich die Gegend kennt. Die Abfahrt ist ein Genuss; der Schnee stellt sich als perfekter Firn heraus und die Hänge sind gleichmäßig steil (~ 33° - 35°) bis zum Bergfuß. Von dort aus geht's mit gelegentlichen kurzen Gegenanstiegen relativ flach durch den Wald, überraschenderweise ohne großen Kampf gegen das Unterholz bis zum Parkplatz.
Tolle Tour bei gutem Wetter und super Schnee. Der flache Anfangsteil sowie der Kampf gegen das Unterholz und Nachwehen des Jetlag haben mich etwas gebremst, so dass ich relativ lang für den Anstieg gebraucht habe.
Die Tour ist zurecht ein Klassiker bei den Einheimischen!

 

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Datum
Tourenziel
07.04.2007
Wimpy's Knob, 10080 ft
Start:
Moose Wilson Road 6473 ft, 07:10 h
Aufstieg:
3607 ft (ca. 1100 Hm), ca.3 st 20 min
Abfahrt:
3607 ft (ca. 1100 Hm), ca. 1 st 00 min
Kurzbeschreibung:

Wimpy's Knob ist der NO-Vorgipfel zum Klassiker Peak 10.552 (Mt. Albright), beide nicht mit Namen in der Karte verzeichnet. Die Benennung erfolgte durch Dave Moore und Freunde, da sie aufgrund hoher Lawinengefahr auf den weiteren Aufstieg zum Gipfel des Mt. Albright verzichteten (wimp = Schwächling, Waschlappen).
Wie anscheinend bei den meisten Touren hier, gibt es erstmals einen längeren Anmarsch. Dieses Mal von der Straßensperre der Moose-Wilson Road auf der zwar geräumten, aber gesperrten Asphaltstraße (Death Canyon Road) Richtung White Grass RStatic Peak 1anch zum Sommer-Trailhead des Death Canyon Trails. Diesen Trail nach Westen bis zur ersten großen Lichtung (bis hierher mit den Schiern am Rucksack) und dann ziemlich genau NW über freie Hänge Richtung Gipfel. Die Hänge sind anfangs durch einen Einschnitt geteilt und ich bin rechts davon (nördlich) aufgestiegen. Die Osthänge sind stark der Sonne ausgesetzt und firnen daher bereits früh auf. Nach über drei Stunden bin ich am Vorgipfel und habeMt. Albright keine Lust mehr bis zum Hauptgipfel zu gehen, auch da ich dann ein Stück abfahren müsste. Hätte ich beim Anstieg anfangs den linken Rücken gewählt, wäre ich direkt zum Hauptgipfel gekommen. Ich raste und genieße das Panorama. Genau im Norden liegt Static Peak mit tollen Hängen, aber wie ich später erfahre ist der Gipfel bis Mitte Mai als Winterruhegebiet für Bergschafe gesperrt.
Vom GStatic Peak 2ipfel des Mt. Albright sehe zwei Tourengeher abfahren; ich verfolge ihre Abfahrt, vor allem um zu sehen, welche Variante sie im unteren Teil wählen.
Die Abfahrt ist wie gestern super; toller Firn, steile, hindernisfreie Hänge. Im unteren Bereich folge ich dann den Schispuren und hole schlussendlich die anderen Tourengeher sogar ein. Der letzte Teil ist zu Fuß auf der Asphaltstrasse zurückzulegen, aber das stört mich nicht weiter. Die beiden Einheimischen waren mit dem Mountainbike bis zum Sommertrailhead gefahren und hatten nun bei der Rückfahrt natürlich einen Vorteil.
Die Tour hat ihren Ruf als Klassiker ebenfalls verdient; bei uns in den Alpen wäre eine solche Tour überrannt.

 

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Literatur/Karte:

 

 

Trails Illustrated Topo Maps # 202 "Grand Teton National Park - Wyoming", Maßstab 1:78000 (Äquidistanz Höhenkurven 80 Fuß) plus Ausschnitt "Grand Teton" im Maßsstab 1:24000 (80 Fuß)

Teton Skiing - A History & Guide to the Teton Range, 1. Auflage 1995, Tom Turiano, Homestead Publishing , ISBN 0-943972-43-4, nicht mehr im Druck, über Amazon noch erhältlich.

Jackson Hole Ski Atlas - A Photographic Collection, 1. Auflage 1995, Angus M. Thuermer Jr. et. al., Project X Publications; keine ISBN, erhältlich eventuell bei Project X Publications, P.O. Box 7990, Jackson, WY 83002 oder direkt vor Ort

 

Links:

Teton AT

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